Luhukay mit „erwachsenen“ Pokal-Herthanern

Köln (dpa) - Drei Tore durch Neuzugänge und ein Hammer von Ronny: Hertha-Trainer Jos Luhukay hatte nach dem gelungenen Saisonauftakt gleich mehrfach Grund zur Freude.

Luhukay mit „erwachsenen“ Pokal-Herthanern
Foto: dpa

Die im DFB-Pokal schon oft gescheiterten Berliner wankten in der ersten Runde des aktuellen Wettbewerbs bei Viktoria Köln zwar kurz, fielen aber nicht. „Wir haben erwachsen und professionell weitergespielt“, erklärte Luhukay und lobte am Tag nach dem 4:2 (2:0) beim Viertligisten: „Erfreulich, dass die Neuen so positiv aufgefallen sind.“

Herthas Sommer-Neuzugänge Roy Beerens (41. Minute), Genki Haraguchi (51.) und Julian Schieber (76.) trugen sich nach dem 1:0 durch Ronnys fulminanten Distanzschuss (33.) vor 5239 Zuschauern in Köln gleich in die Torschützenliste ein. „Ronny hat eine sehr gute Vorbereitung absolviert und das auch bestätigt“, sagte Luhukay zudem am Sonntag: „Ich bin froh über sein Tor und seine Vorbereitung zum 3:0.“

Nach einer sehr guten Saison in Liga zwei hatte Ronny beim Übergang in die Bundesliga einige Schwierigkeiten gehabt, doch später sei er auch in der 1. Liga schon zufrieden gewesen mit dem Brasilianer, meinte der Trainer. „Es kommt in den Medien ja häufig vor, dass er ein bisschen faul oder zu dick sei. Aber solche Floskeln sind von mir nie zu hören gewesen“, betonte Luhukay.

Beim Regionalligisten hatten seine Profis ein schweres Stück Arbeit zu bewältigen, vor allem als Mike Wunderlich (57.) und Fatih Candan (67.) Köln nach Herthas 3:0-Führung noch einmal heranbrachten. „Plötzlich war ein Schock da“, bekannte Luhukay, dem die Erleichterung darüber deutlich anzumerken war, dass sein mit rund elf Millionen Euro verstärktes Profiteam nicht in eine endgültige Starre gefallen war. „Es war ein Muss, es war unsere Pflicht, die zweite Runde zu erreichen“, unterstrich der Niederländer. „Der Pokal ist eine andere Hausnummer“, ergänzte Hertha-Torwart Thomas Kraft.

Neuzugang Schieber war ein Aktivposten und hat beste Chancen, auch in der Erstliga-Auftaktpartie am Samstag gegen Bremen zur Startelf zu gehören. „Wir haben zu viel hintenrum gespielt nach dem 3:0 - aber im Endeffekt stehen vier Tore auf unserer Seite“, sagte der für 2,5 Millionen Euro vom BVB geholte Schwabe.

Gegen den vom früheren Hertha-Profi Claus-Dieter Wollitz betreuten Regionalliga-Tabellenführer war es eine wertvolle Erkenntnis: In der Offensive scheint es nach dem Abgang von Adrian Ramos zum BVB und Pierre-Michel Lasogga zum Hamburger SV zu stimmen. „Wir hatten eine sehr, sehr gute Chancenauswertung“, konstatierte der defensive Mittelfeldmann Peter Niemeyer.

Bedenklich stimmten die Nachlässigkeiten nach dem 3:0. „Wir haben uns ein bisschen einlullen lassen“, bekannte Innenverteidiger Sebastian Langkamp und war sich mit Torhüter Kraft einig über das, was gegen Werder verändert werden muss. „Wir müssen noch die eine oder andere Schraube nachdrehen“, meinte der Berliner Keeper.

Niemeyer scheint das Erfolgsrezept zu kennen: „Noch weniger Chancen zulassen und noch mehr eigene herausspielen“ - dann könnte die Hertha wieder so erfolgreich starten wie vor einem Jahr, als sich der damalige Aufsteiger mit einem 6:1 gegen Eintracht Frankfurt an die Tabellenspitze gesetzt hatte.

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