EM-Qualifikation Die Spieler in der Einzelkritik - Deutschland gegen Polen

Manuel Neuer: Duellierte sich mit Bayern-Kamerad Lewandowski. Kassierte dabei sein siebtes Lewandowski-Gegentor im 15. Aufeinandertreffen. Starke Parade gegen Lewandowski kurz vor der Pause, riss die linke Hand rechtzeitig hoch.

Da trafen sich zwei Weltklasse-Spieler.

Emre Can: In Frankfurt geboren, in Frankfurt gestern Nationalspieler geworden. Als Rechtsverteidiger. Wenn er keine goldenen Löffel klaut, könnte er die Problemposition bis zum Rentenalter bekleiden. Hatte defensiv ordentlich zu tun und war dabei bisweilen zu offensiv unterwegs.

Jerome Boateng: Diagonalpässe zum Start, die verzückten. Ganz stark im Ablaufen, wenn es auf ihn ankam. Nur beim Gegentreffer sah er auch nicht gut aus.

Mats Hummels: Bemüht um sachliches Aufbauspiel mit Pässen, die millimetergenau in den Fuß kommen. Das kann er. Ein guter Auftritt. Hätte fast noch ein Kopfballtor gemacht.

Jonas Hector: Raubt allen Zweiflern mit jedem Auftritt die Argumente. Überragende Anfangsphase, die er mit seinem Doppelpass mit Müller beim 1:0 krönte. Hector hat sich auf links festgespielt, bereitete auch das 2:0 mit Pass auf Götze vor.

Bastian Schweinsteiger: Starkes Spiel des Kapitäns, der mal wieder mit Toni Kroos zusammen im Zentrum agierte — wie im WM-Finale gegen Argentinien. Löw will seine Einsätze dosieren. Wirkte gestern nicht so, als hätte er das nötig. Räumte früh alles ab und spielte schlaue Pässe im Aufbauspiel.

Toni Kroos: Weigert sich grundsätzlich, farbige Schuhe zu tragen. Trug deshalb weiß. Edel. Wie seine Pässe, die sich unterscheiden von allem, was man sonst so sieht. Kroos war ganz stark.

Thomas Müller: Wirbelwind, sein Tor zum 1:0 war der Dosenöffner. Ist Müller am Ball, ist es gefährlich für den Gegner. Erstaunlich, wie konstant das gilt.

Mesut Özil: Irgendwie war er da, irgendwie aber auch nicht. Ist immer wieder eine gute Anspielstation, mehr war er aber gestern nicht. Zu wenig für seinen Anspruch.

Karim Bellarabi: Begann auf links als Ersatz für den verletzten Reus. Ist manchmal so eifrig, dass man ihn für einen Streber halten könnte. Eine hochbegabte Nervensäge. Hatte die erste gute Chance und war auch am Treffer zum 1:0 beteiligt. Raus in der 52., als Löw Gündogan in die Mitte beorderte und Özil nach links schickte.

Mario Götze: Bei Bayern oft auf der Bank, bei Löw geschätzt und ins Sturmzentrum beordert, wo man eigentlich Thomas Müller erwartet hatte. Aber: Positionen sind beim variablen Angriffsspiel nicht so wichtig. Wollte es allen beweisen. Und bewies es, als er zum 2:0 traf. Und zum 3:0 abstaubte. Schöne Grüße an Pep.

Ilkay Gündogan: In überragender Form. Bewies das nach seiner Einwechslung und ist so Kandidat für die Startelf in Schottland.

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