FC Bayern stellt die meisten EM-Spieler

Berlin (dpa) - Die Fußballer des FC Bayern München stellen die meisten Spieler eines Clubs bei der Europameisterschaft. Dominiert wird das Turnier in Polen und der Ukraine allerdings klar von den Profis aus England.

Von den insgesamt 368 am Dienstag nominierten Spielern kommen allein 76 aus der Premier League oder der zweiten englischen Liga. Damit führen die Clubs aus England die Rangfolge vor den hoch eingeschätzten spanischen Vereinen mit 51 Akteuren an. Dicht dahinter folgt die Bundesliga, die 48 Spieler ins EM-Rennen schickt. Von den Bayern fahren insgesamt 13 Profis zur Europameisterschaft.

Für Bayerns Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge ist die europäische Top-Position der Münchner ein Zeichen von Qualität und Charakter, die dem Team nach den beiden Finalpleiten gegen Dortmund und Chelsea abgesprochen worden waren. „Wir haben 13 Spieler, die an der EM teilnehmen, der Stamm der deutschen Nationalelf kommt vom FC Bayern, und der Charakter unserer Mannschaft ist nicht gut, sondern sehr gut“, hatte er der „Welt am Sonntag“ gesagt. Hinter dem deutschen Rekordmeister rangieren Champions-League-Sieger FC Chelsea und der spanische Meister FC Barcelona mit je neun EM-Abstellungen.

Englands Roy Hodgson hat als einziger Nationaltrainer keinen einzigen Legionär in sein Team berufen. Kurios: Im Kader der „Three Lions“ befindet sich ein Viertliga-Spieler. Der 19-jährige Jack Butland rückte als dritter Torwart für den ausgefallenen John Ruddy nach. Butland steht zwar bei Birmingham City unter Vertrag, hat aber in der abgelaufenen Saison seine meisten Spiele leihweise für Cheltenham Town in der vierten Liga absolviert.

Ähnlich wie Hodgson vertraut auch Russlands Trainer Dick Advocaat hauptsächlich auf Personal aus der heimischen Liga. Lediglich zwei russische Profis spielen im Ausland.

EM-Gastgeber Polen führt hingegen 17 ausländische Spieler in seinem 23-Mann-Kader, davon haben sieben einen Bundesligisten als Arbeitgeber. Nationalcoach Franciszek Smuda setzt dabei auf die BVB-Achse Robert Lewandowski, Jakub Blaszczykowski und Lukasz Piszczek. Der exotischste „Legionär“ zieht sich das Trikot der Schweden über. Angreifer Christian Wilhelmsson spielt für Al Hilal in Saudi-Arabien.

Hinter dem Spitzentrio aus England, Spanien und Deutschland folgen die Ligen aus Italien (30 Spieler), Russland (26) und Frankreich (24). Trotz der Ermittlungen im italienischen Wettskandal nimmt Italiens Nationaltrainer Cesare Prandelli den Verteidiger Leonardo Bonucci zur EM. Die Staatsanwaltschaft Cremona ermittelt gegen den Spieler von Juventus Turin, der im Verdacht steht, Spiele manipuliert zu haben. Der Juve-Meistertitel spiegelt sich deutlich im Kader der „Squadra Azzurra“ wider. Sieben Spieler der alten Dame bilden das Gerüst des Weltmeisters von 2006.

Von den 368 Profis, die in den 16 Kadern für die EM stehen, spielen 76 in England:

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