Europa League: Tag der frühen Entscheidung

Hannover (dpa) - Bereits der vierte Spieltag kann für drei deutsche Clubs in der Europa League die Entscheidung bringen - allerdings mit ganz unterschiedlichen Vorzeichen.

Dem VfB Stuttgart droht bei der Partie beim FC Kopenhagen das frühe Aus, der Fußball-Bundesligist darf auf keinen Fall verlieren. Bayer Leverkusen und Hannover 96 können hingegen mit Siegen und Hilfe der Konkurrenz schon im drittletzten Gruppenspiel den Sprung in die K.o.-Runde feiern. Offener ist die Situation bei Borussia Mönchengladbach.

Mitten in der Gruppenphase steht der VfB Stuttgart schon vor einem Endspiel. Die Schwaben dürfen beim FC Kopenhagen auf keinen Fall verlieren, um nicht vorzeitig alle Chancen auf ein Weiterkommen in der Europa League zu verspielen. Selbst ein Remis beim dänischen Rekordmeister am Donnerstag könnte für den Fußball- Bundesligisten den kaum für möglich gehaltenen K.o. in der Gruppe E mit keinesfalls übermächtigen Gegnern zur Folge haben. „Klar, das ist ein Schlüsselspiel für uns“, sagte VfB-Sportdirektor Fredi Bobic: „Wir sind etwas unter Zugzwang, wir brauchen einen Dreier.“

Hannover 96 darf dagegen schon auf den frühen Sprung in die K.o.-Runde hoffen. Erste Voraussetzung ist ein Sieg im Heimspiel gegen Helsingborgs IF. Dazu benötigt der niedersächsische Bundesligist Unterstützung der Spanier von UD Levante, die Hannover schon mit einem Punktgewinn gegen Twente Enschede bei der vorzeitigen Qualifikation helfen würden. „Wir freuen uns darauf, möglicherweise vorzeitig weiterzukommen“, sagte Trainer Mirko Slomka. „Das ist eine besondere Motivation.“

Dass es schon so früh eine Entscheidung geben kann, hat auch den Coach überrascht. „Als wir die Auslosung gesehen haben, haben wir festgestellt, dass die Gruppe sehr ausgeglichen ist“, berichtete Slomka. „Umso mehr freuen wir uns.“

Ähnlich sieht die Konstellation bei Bayer Leverkusen aus, auch der Werksclub kann den Einzug in die Runde der besten 32 Teams perfekt machen. „Wir müssen gewinnen, um so früh wie möglich den Sack zuzumachen“, sagte Bayer-Kapitän Simon Rolfes vor der Partie gegen den österreichischen Fußball-Rekordmeister Rapid Wien.

Allerdings braucht der Bundesliga-Vierte auch im Erfolgsfall die Schützenhilfe von Metalist Charkow: Gewinnen die Ukrainer parallel gegen Rosenborg Trondheim, sind die beide siegreichen Clubs der Gruppe K sicher weiter. Bei einem Remis oder einer Niederlage könnte Leverkusen nur theoretisch in den letzten beiden Gruppenspielen in Charkow (22.11.) und gegen Rosenborg (6.12.) noch scheitern.

Bei Borussia Mönchengladbach ist die Situation noch offener, es kann lediglich eine Vorentscheidung fallen. „Noch ist alles möglich“, sagte Abwehrchef Martin Stranzl vor der Partie beim französischen Spitzenclub Olympique Marseille (19.00/Sky). Er erklärte aber auch: „Wir müssen unbedingt punkten, weil wir im direkten Duell mit Marseille vorne bleiben wollen.“

Nach dem 2:0-Heimsieg gegen die mit vier Zählern punktgleichen Franzosen können die Gladbacher im Erfolgsfall fast schon für die nächste Runde planen. Mit einem Sieg im letzten Heimspiel gegen Limassol wäre dann die K.o.-Runde vor dem abschließenden Gruppenspiel beim aktuellen Tabellenführer Fenerbahce Istanbul erreicht. „Wir befinden uns in einer spannenden Situation“, meinte Sportdirektor Max Eberl.

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