96-Siegbringer: Ya Konan-Tor im Schneegestöber

Helsingborg (dpa) - Rund 3000 mitgereiste Fans sangen auf der Tribüne „Kling, Glöckchen, klingelingeling“, auf dem Rasen verteilte Stürmer Didier Ya Konan ein Tor-Geschenk in letzter Sekunde.

Der 2:1-Sieg bei Helsingborgs IF, begleitet von Schneetreiben, Graupel und eisigem Wind, versetzte Hannover 96 und seine Anhänger zwei Monate vor Weihnachten schon in Feststimmung. „Wir haben uns bei widrigen Umständen durchgebissen. Ich freue mich für Ya Konan“, kommentierte 96-Trainer Mirko Slomka den glücklichen, aber nicht unverdienten Erfolg im dritten Fußball-Europa-League-Gruppenspiel.

„Der Ausgleich in der Nachspielzeit war ein Nackenschlag. Dann noch einmal zurückzukommen, das ist ein besonderes Gefühl“, sagte Rückkehrer Christian Schulz. Der Aushilfs-Innenverteidiger, der erstmals seit August spielte, und seine Kollegen hielten bis zur letzten Minute die frühe Führung von Mame Diouf (12.). Dann schlugen zuerst die wackeren Wikinger durch Alvaro (90.+1.) zu, ehe der zuvor unauffällig agierende Ya Konan (90.+3.) nach Vorarbeit von Christian Pander und Artur Sobiech noch einen drauf setzte.

Beide 96-Torschützen kennen aus ihrer Zeit in Norwegen die kühlen Temperaturen in Skandinavien. Der Ivorer Ya Konan hatte zuvor bereits das Siegtor gegen UD Levante erzielt und verschafft mit seinen Treffern dem Bundesligaclub eine glänzende Europa-Perspektive für den Einzug in die Zwischenrunde. „Bei sieben Punkten sieht es positiv aus“, bewertete Slomka den ersten Platz in der Gruppe L zur Halbzeit vor Levante (6), Twente Enschede (2) und Helsingborg (1).

Noch in der Nacht zum Freitag flog das 96-Team aus dem kalten Schweden zurück nach Hannover, wo mit gestärktem Selbstbewusstsein die Vorbereitung auf das Punktspiel gegen Borussia Mönchengladbach am Sonntag begann. Pech für Schulz: Trotz eines ordentlichen Comebacks wird er wohl wieder auf der Bank sitzen und Platz machen für den in Helsingborg gesperrten Karim Haggui.

Die großen Nachlässigkeiten bei der Chancenverwertung und einige Lücken in der Abwehrkette hätten sich gegen Schwedens Double-Sieger fast gerächt. Gegen den ebenfalls in der Europa League siegreichen Rivalen aus Gladbach müssen diese Mängel abgestellt werden. „Vielleicht gelingt uns gegen Gladbach ein Zu-Null-Spiel. Wir haben es unnötig spannend gemacht“, sagte Torwart Ron-Robert Zieler.

Beim 96-Tanz auf drei Hochzeiten ist die Begegnung gegen Gladbach der Auftakt einer Serie von vier Heimspielen. Nach der Borussia gastieren Dynamo Dresden (DFB-Pokal), der FC Augsburg (Bundesliga) und Helsingborg in der AWD-Arena. Mit einem erfolgreichen Vierteiler kann das Team die Weichen Richtung frohe Festtage stellen.

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