VfB Stuttgart trotz peinlichem 0:1 gegen Molde weiter

Stuttgart (dpa) - Trotz eines peinlichen Ausrutschers und nur dank rumänischer Schützenhilfe hat der VfB Stuttgart den historischen Triumph der Fußball-Bundesliga im Europapokal perfekt gemacht.

Nach dem 0:1 (0:1) in der Europa League gegen Norwegens Meister Molde FK überwintern die Schwaben als siebte deutsche Mannschaft auf internationalem Parkett. Davy Angan (45. Minute +1) traf in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit für das bereits zuvor ausgeschiedene Molde.

Das schwache Team von VfB-Trainer Bruno Labbadia profitierte vom 1:1 des Gruppenersten Steaua Bukarest in Kopenhagen. Dadurch kam Stuttgart hinter Bukarest als zweites Team in der Gruppe E vor den punktgleichen Kopenhagenern (beide 8 Punkte) nur wegen des besseren Direktvergleichs weiter.

„Natürlich war die erste Halbzeit sehr schlecht von uns. Wir hätten noch drei Stunden weiterspielen können und hätten nicht getroffen“, sagte VfB-Sportdirektor Fredi Bobic angesichts des Pfeifkonzerts im nur spärlich gefüllten Stuttgarter Stadion.

Wie beim 0:2 im Hinspiel fanden die Schwaben kein Rezept gegen Molde, das seit mehr als zwei Wochen nach dem erneuten Titel in der norwegischen Fußball-Meisterschaft spielfrei war. Vor 15 550 frierenden Zuschauern, viele davon mit Freikarten, betrieb der VfB keine Werbung für das Bundesliga-Heimspiel nur knapp 43 Stunden später gegen Schalke 04.

Trainer Labbadia hatte seine Elf auf drei Positionen umgestellt. Auch mit veränderter Anfangself war der VfB zu Beginn vorwärts bemüht, band wie gewohnt die Außen stark ein. Ibrahima Traoré machte Dampf, Tor-Garant Vedad Ibisevic hatte nach 5 Minuten die Chance zur Führung. Molde spielte nach dem Abtasten aber gefälliger nach vorne und hatte die gefährlicheren Chancen. VfB-Schlussmann Sven Ulreich musste mehrfach eingreifen. Als Ibisevic den Ellenbogen gegen Vegard Forren ausfuhr, blieb der Elfmeterpfiff aus.

Die Gastgeber agierten im Spielaufbau und Abschluss zu unkonzentriert, in der Deckung zunehmend unsicher. Erst kurz vor der Pause erhöhte Stuttgart das Tempo, der eingewechselte Martin Harnik und Shinji Okazaki vergaben gute Chancen. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte dann der Schock. Ein Querschläger von Gotuku Sakai ermöglichte Molde einen schnellen Konter: Ulreich konnte einmal gegen Angan retten, im zweiten Anlauf traf der Ivorer zur norwegischen Halbzeitführung.

In Halbzeit zwei ging der VfB engagierter zu Werke, doch die Molde-Innenverteidigung stand stabil. Meist wurde es über links oder durch Distanzschüsse gefährlich. Doch alle sich bietenden Chancen blieben ungenutzt. Stuttgart spielte zwar im permanenten Vorwärtsgang, überbot sich aber gegenseitig im Vergeben selbst hochkarätiger Chancen. Bei Minus zwei Grad bot der VfB eine ernüchternde Vorstellung, für die K.o.-Runde im Februar ist eine Steigerung bitter nötig.

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