FIFA-Vize für Korruptionsindex - Zwanziger dafür

Zürich (dpa) - FIFA-Exekutivmitglied Theo Zwanziger hat die Idee zur Einführung eines Korruptionsindex' für alle 209 Mitglieder des Fußball-Weltverbandes begrüßt.

„Der Vorschlag ist richtig“, sagte der frühere DFB-Chef der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Wie die Zeitung berichtet, soll FIFA-Vizepräsident Prinz Ali Bin Al Hussein aus Jordanien zur Bekämpfung von Wettbetrug im Fußball einen eigenen Korruptionsindex des Weltverbandes angeregt haben. Demnach soll eine externe Organisation die Gefahren der Spielmanipulation in allen Ländern bewerten.

„Damit wir beim neuen Ethik-Reglement, das viele zwingende Vorschriften vorsieht, kein Vollzugsdefizit bekommen, müssen wir Instrumente entwickeln, die eine Verfolgung und Ahndung möglich machen“, betonte Zwanziger. Bislang bekämpft die FIFA Wettbetrug hauptsächlich per elektronischem Frühwarnsystem. Anschließende Sanktionen sind allerdings schwierig.

„Darüber könnten wir mehr Druck ausüben, auch auf die jeweiligen Regierungen und Strafverfolgungsbehörden. Ich kenne kein Land auf der Welt, in dem die Bekämpfung dieses Problems bei den staatlichen Ermittlern weit oben auf der Prioritätenliste steht“, zitiert die „FAZ“ Prinz Ali. Der Sohn des jordanischen Königs ist seit dem Vorjahr als gewählter asiatischer Vertreter FIFA-Vizepräsident.

Auch der Vorsitzende der „Unabhängigen Kommission für Governance“ der FIFA, Mark Pieth, zeigte sich erfreut. „Es ist ein gutes Zeichen, dass sich ein Mitglied des FIFA-Exekutivkomitees Gedanken darüber macht, wie man das Problem in den Griff bekommt“, sagte der Schweizer. Eine weiterführende Bewertung zur generellen Korruptionsgefahr in den Mitgliedsländern sieht der Vorschlag des Prinzen allerdings nicht vor.

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