Die drei deutschen Fragezeichen

Inka Grings und Lira Bajramaj hoffen auf ihre Chance, Birgit Prinz auf das Ende der Krise.

Düsseldorf. Inka Grings ist Zuhause angekommen. In ihrer Geburtsstadt Düsseldorf. Und nun soll für sie die Weltmeisterschaft richtig losgehen. Am Dienstag geht es in Mönchengladbach (20.45 Uhr/ ZDF) im letzten Vorrundenspiel gegen Frankreich. Und Inka Grings darf sich Hoffnungen machen, endlich in der Startformation zu stehen.

Bisher lief es nicht optimal für sie. „Natürlich will ich spielen, aber wichtig ist doch allein die Mannschaft.“ Sie will sich nicht in die Rolle einer Kritikerin der Bundestrainerin drängen lassen. „Die Bundestrainerin entscheidet. Und das akzeptiere ich.“

In Frankfurt wurde sie für die enttäuschende Birgit Prinz eingewechselt und spielte überzeugend. Bezeichnend für Inka Grings, dass sie in dieser Situation nicht über sich, sondern über die Kollegin Birgit Prinz spricht. Weil sie genau weiß, wie die sich momentan fühlt. „Es ist schwer für Birgit im Moment. Sie muss schnell wieder auf die Beine kommen, sie ist schließlich eine tolle Fußballerin“, sagt sie.

Früher dachte sie nur an sich, war nur mit sich beschäftigt. Inzwischen denkt sie für die Mannschaft, das „Wir“ ist entscheidender als das „Ich“. Inka Grings (auf dem Foto links) ist 32 Jahre alt, sie kümmert sich um die Nachwuchsspielerinnen. Aber sie will natürlich auch in der Startformation stehen. Am liebsten am Dienstag.

Weil es einer ehrgeizigen Spielerin wie ihr schwer fallen muss zu akzeptieren, dass sie in den ersten beiden Begegnungen der deutschen Nationalmannschaft gegen Kanada und Nigeria zunächst auf der Bank Platz nehmen musste. Damit war vor der WM nicht zu rechnen. Und nun hofft die für Duisburg spielende und in Köln wohnende Inka Grings auf ihre Chance.

Lira Bajramaj hofft auch. Bundestrainerin Silvia Neid hat eine klare Meinung zu ihrem Zustand: „Ich hoffe, sie findet irgendwie zu ihrer alten Unbekümmertheit zurück, sie hat die Leichtigkeit des Seins verloren.“

Lira Bajramaj (Mitte) weiß das selbst am besten, sie muss aus dem Formtief heraus. „Ich habe mir den Druck eigentlich immer selbst gemacht.“ Und hofft auf eine Nominierung gegen Frankreich.

Birgit Prinz (rechts) weiß im Moment nicht, an was sie noch glauben soll. Wer ihr den Druck macht. Ob es die anderen sind oder doch sie selbst. Nach ihrer Auswechslung gegen Nigeria kam der Wutausbruch, danach der Frust und nun die Aufarbeitung der Krise. Wie weit die Psychologin Birgit Prinz damit ist, ist offen.

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