DFB-Frauen in der Schweiz gefordert

Frankfurt/Main (dpa) - Auf dem Weg zur EM-Endrunde 2013 erwartet die deutschen Fußball-Frauen beim Gastspiel in der Schweiz am Gründonnerstag wohl kein Osterspaziergang.

„Die werden sehr kompakt stehen, zweikampfstark und giftig agieren und versuchen, uns das Leben mit Kontern schwer zu machen“, prophezeit Bundestrainerin Silvia Neid ihren Spielerinnen eine schwere Aufgabe.

Kein Wunder, wird die Schweizer Auswahl doch von einer alten Bekannten trainiert. Seit einigen Wochen ist Martina Voss-Tecklenburg, die für die DFB-Auswahl 125 Länderspiele bestritt, Chefcoach bei den Alpen-Kickerinnen. „Martina wird die Schweizer Mannschaft hervorragend einstellen“, mutmaßt Neid.

Fünf Jahre lang spielte sie einst mit Voss-Tecklenburg beim TSV Siegen zusammen, in der Nationalmannschaft feierten beide gemeinsam drei EM-Titel. Nun stehen sie sich in Aarau erstmals als Trainerinnen gegenüber.

„Ein komisches Gefühl ist es schon, für einen anderen Nationalverband zu arbeiten. Ich kann die Schweizer Hymne, aber ich singe sie nicht mit. Ich weiß auch nicht, wie ich mich verhalten werde, ob ich besonders nervös sein werde. Es ja alles neu und geschieht zum ersten Mal“, sagt Voss-Tecklenburg.

Dass sie nach dem Ende ihrer Karriere keine Angebote vom DFB bekam, hat sie gewurmt. „Aber es bestehen keine Gegnerschaften oder Aversionen, auch nicht gegen Silvia Neid. Sie war zuerst da. Und ich bin meinen Weg gegangen“, erklärt die frühere Trainerin des Bundesligisten FCR Duisburg.

Aus dieser Zeit von 2008 bis 2011 kennt sie die deutschen Nationalspielerinnen bestens. „Das ist sicher kein Vorteil für uns“, sagt Lena Gößling. Und Stürmerin Anja Mittag warnt: „Gegen uns sind sowieso alle Mannschaften doppelt motiviert.“ Unterschätzen werden die DFB-Frauen, die die Gruppe 2 mit 16 Punkten vor Spanien (13) anführen, den Gegner nicht. „Dieses Spiel ist genauso wichtig wie das gegen Spanien. Und wir wollen wieder gewinnen“, erklärt Gößling.

Ihr Scherflein dazu beitragen will Top-Torjägerin Celia Okoyino da Mbabi, die am vergangenen Samstag beim 5:0 gegen Spanien viermal traf. „Gegen die Schweiz kann es gerne so weitergehen. Wir wollen definitiv die drei Punkte haben. Das ist unser Ziel“, verkündet die 23-Jährige.

Anders als gegen Spanien wollen die deutschen Frauen gleich von Beginn an Gas geben. Die Vorgabe der Bundestrainerin ist jedenfalls unmissverständlich: „Ich hoffe, dass wir dieses Mal auch die erste Halbzeit gut gestalten werden. Wir wollen am Ende der Reise die Punkte.“

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