Frauen bestehen Härtetest gegen USA - Neid zufrieden

East Hartford (dpa) - Doppel-Torschützin Dzsenifer Marozsan konnte ihr Glück kaum fassen, und auch Bundestrainerin Silvia Neid strahlte nach dem erneut mit Bravour bestandenen zweiten Härtetest gegen Olympiasieger USA über das ganze Gesicht.

Mit dem 2:2 (0:1) beim derzeit weltbesten Team haben die deutschen Fußball-Frauen in der Nacht zum Mittwoch ihr Reifezeugnis abgelegt. Damit ist die DFB-Auswahl seit dem traumatischen Viertelfinal-Aus bei der Heim-WM 2011 unbesiegt.

„Ich bin total zufrieden mit diesem Spiel. Wir waren heute gerade in der zweiten Halbzeit sehr dominant und haben ein gutes Kombinationsspiel gezeigt. Uns ist es zudem gelungen, nach zwei Rückständen wieder zurückzukommen“, lobte Neid und bilanzierte: „Wir waren in beiden Spielen absolut auf Augenhöhe.“

Drei Tage nach dem 1:1 im ersten Duell ließ sich die DFB-Auswahl vor 18 870 Zuschauern in East Hartford durch die Gegentore von Starstürmerin Abby Wambach (44. Minute) und Tobin Heath (67.) nicht verunsichern. Die zur zweiten Halbzeit eingewechselte Marozsan (48./85.) schlug zweimal eiskalt zurück und jubelte nach ihren Länderspieltoren Nummer vier und fünf: „Das ist mir schon lange nicht mehr gelungen. Ich freue mich, dass ich von der Trainerin die Chance bekommen habe und diese auch nutzen konnte.“

Die Offensivspielerin vom 1. FFC Frankfurt verkörpert die neue Generation im deutschen Frauen-Fußball, der sich nach der verpatzten WM und verpassten Olympia-Teilnahme im Umbruch befindet. „Wir sind mit unserer Mannschaft auf einem guten Weg. Wir müssen jetzt an diese Leistungen anknüpfen und die Fehler, die wir im Spiel gemacht haben, abstellen. Dann können wir positiv der EM entgegenblicken“, stellte die kürzlich als beste Spielerin der U 20-WM geehrte Marozsan fest.

Obwohl Neid auf die verletzten Leistungsträgerinnen Celia Okoyino da Mbabi (Muskelfaserriss), Kim Kulig (Bänderdehnung) und Lira Bajramaj (Kreuzbandriss) verzichten musste, spielte ihr Team groß auf und bestand die doppelte Bewährungsprobe. „Jetzt wissen auch die jüngeren Spielerinnen, mit wem wir uns messen wollen. Denn Gegner wie die USA sind unsere Messlatte“, stellte Torhüterin Nadine Angerer fest. Und Linda Bresonik erklärte: „Wir haben in beiden Spielen eine unheimliche physische Stärke gezeigt, gekämpft und nie aufgegeben - das Fazit fällt deshalb positiv aus.“

Entsprechend zufrieden bestieg die Bundestrainerin am Mittwoch mit ihren Schützlingen den Flieger gen Heimat. „Diese beiden Spiele haben uns sehr gut getan, weil wir wichtige Erfahrungen machen konnten“, sagte Neid. Zwar gebe es noch Luft nach oben, aber: „Jetzt soll dieser Weg weitergehen, mit dem nächsten Gegner Frankreich.“

Der Olympia-Vierte gastiert am 29. November zum Abschluss des Länderspieljahres in Halle/Saale. Zuvor geht der Blick der DFB-Frauen aber nach Göteborg. Dort werden am Freitag nächster Woche die Vorrundengruppen für die EM-Endrunde 2013 in Schweden ausgelost.

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