Hingst verschiebt Karriereende in Australien

Canberra (dpa) - Eigentlich wollte Ariane Hingst ihrer Karriere beenden. Nach zehn Jahren in Potsdam, Frankfurt, Stockholm und zum Schluss Australien sollte für die 174-malige Fußball-Nationalspielerin Schluss sein.

Doch dann fand die 33-Jährige Gefallen an ihrem Engagement in Australien, wechselte noch einmal den Club und steht nun mit Canberra United nach zehn Spieltagen auf Rang vier der nationalen Frauen-Profiliga.

Nach ihrer ersten Saison war Ariana Hingst bereits in Urlaubsstimmung und tourte mit einem Camper-Van durch Down Under. Mit dem Angebot aus Canberra änderte die flexible Abwehr- und Mittelfeldspielerin ihre Meinung problemlos. „Ich habe ziemlich schnell gemerkt, dass ich noch Bock habe zu kicken“, sagte die ehemalige Nationalspielerin

Denn reif fürs Altenteil fühlte sie sich doch noch nicht. Also unterschrieb Hingst einen Vertrag bis September 2013. „Es ist immer eine große Herausforderung, meine Fähigkeiten und Erfahrung mit einzubringen und den Titel zu verteidigen. Ich habe bereits viele Eindrücke über die professionelle Arbeit in Canberra und von Cheftrainerin Jitka Klimkova gesammelt.“

Klimkova war von Beginn an überzeugt von Hingst. „Sie passt gut in unser Team, weil sie das Spiel sehr gut liest“, sagte die Tschechin. Auch Ariane Hingst fand sich schnell zurecht. „Ich habe mich sehr schnell eingelebt in Canberra. Das Team ist einfach nur super, Fußball läuft gut, und auch außerhalb des Teams habe ich tolle Menschen kennengelernt.“ Sie ist rundum zufrieden. „Die Liga ist in dieser Saison spannender denn je, weil sie ausgeglichener ist als in den drei Jahren zuvor. Das macht Spaß - und so soll es ja auch sein.“

Im November gab es für Hingst ein besonderes Highlight: die Teilnahme am ersten inoffiziellen Club-Weltcup in Tokio mit immerhin schon mal vier Teams von drei Kontinenten. Champions-League-Sieger Olympique Lyon gewann das Turnier, Canberra wurde Vierter. Die zweimalige Fußball-Weltmeisterin Hingst ist froh, eine zweite Saison in Australien zu spielen. Nur eins stört ein bisschen: Nach zehn Spieltagen wartet die Berlinerin noch immer auf ihr erstes Saisontor.

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