Schlammschlacht: DFB-Frauen siegen gegen Kroatien mit 8:0

Osijek. Angeführt von einer überragenden Dzsenifer Marozsán haben sich Deutschlands Fußball-Frauen auf dem Weg zur Weltmeisterschaft 2015 auch von winterlichen Wetterkapriolen nicht stoppen lassen.

Im Schneetreiben von Osijek feierte der Europameister beim souveränen 8:0 (3:0) gegen Kroatien den fünften Sieg im fünften Qualifikationsspiel und geht als ungefährdeter Tabellenführer der Gruppe 1 in die Winterpause. Vor 1050 Zuschauern glänzte die Frankfurterin Marozsán mit einem Viererpack in der 12., 21., 66. und 80. Minute. Celia Sasic (13.), Anja Mittag (53.), Alexandra Popp (71.) und Saskia Bartusiak (90.) steuerten die weiteren Treffer für das Team von Bundestrainerin Silvia Neid bei. „Acht Tore sind ein schöner Abschluss des Jahres. Ich bin froh, dass wir mit weiteren drei Punkten und vor allem gesund nach Hause fahren“, resümierte Neid.

Am Ende eines tollen Jahres, das mit dem achten EM-Triumph im Sommer gekrönt wurde, steht Deutschland mit einer weißen Weste glänzend da. 15 Punkte und 40:0 Tore aus fünf Spielen drücken die turmhohe Überlegenheit auch zahlenmäßig aus. „Wir wollten trotz der widrigen Verhältnisse mit Spielfreude agieren und ein tolles Spiel zeigen“, erklärte Marozsán und fügte hinzu: „Das komplette Jahr war super. Ich denke, die Bundestrainerin kann zufrieden sein.“

Selbst von den unwirtlichen Bedingungen in Kroatien ließ sich der Favorit nicht beeindrucken. Wenige Stunden vor dem Anpfiff lag der Platz im Stadion Gradski Vrt noch unter einen dichten Schneedecke. Mit Räumfahrzeugen sorgten die Organisatoren dann für einen halbwegs bespielbaren Untergrund.

Auf dem tiefen Geläuf, das mit zunehmender Spieldauer immer stärker einem Acker glich, blieb der erhoffte Zauber-Fußball zwangsläufig aus. Dafür beeindruckte die DFB-Auswahl mit Konzentration und Offensivpower. Schon in der 8. Minute hätte Lira Bajramaj für die Führung sorgen müssen, doch die Mittelfeldspielerin vom 1. FFC Frankfurt schoss einen Foulelfmeter am Tor vorbei. Leoni Maier war zuvor im Strafraum zu Fall gebracht worden.

Dies brachte die DFB-Frauen aber nicht aus dem Konzept. Schon kurz darauf klingelte es innerhalb von 60 Sekunden gleich zweimal im Kasten der Kroatinnen, die beim 4:0 im Hinspiel vor vier Wochen ein wesentlich unangenehmerer Gegner waren. Dem 1:0 durch Marozsán folgte umgehend das 2:0 von Sasic. Mit ihrem 49. Treffer im 89. Länderspiel überflügelte die Stürmerin aus Frankfurt in der ewigen Torjägerliste Bundestrainerin Neid, die in ihrer Karriere 48 Mal getroffen hatte.

Der Rest war Formsache und Kroatien nur ein Spielball der gut aufgelegten DFB-Frauen, die den Ball phasenweise wie im Training durch die eigenen Reihen liefen ließen. Torhüterin Almut Schult musste sich zum ersten und einzigen Mal acht Minuten vor Schluss strecken. dpa

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