Ajax verliert Pokal-Finale 1:5 gegen Zwolle

Rotterdam (dpa) - In einem von Ausschreitungen überschatteten niederländischen Pokalfinale hat Ajax Amsterdam eine schwere Pleite erlebt. Der Spitzenreiter und Titelverteidiger unterlag dem Tabellenneunten PEC Zwolle überraschend 1:5 (1:4).

Ajax verliert Pokal-Finale 1:5 gegen Zwolle
Foto: dpa

Das Spiel in Rotterdam musste gleich zweimal unterbrochen werden, weil Ajax-Anhänger Pyro-Technik auf das das Spielfeld schossen. Sechs Zuschauer wurden verletzt und mussten im Krankenhaus behandelt werden. Die Polizei nahm 33 Randalierer zeitweilig fest. Der niederländische Fußball-Verband (KNVB) verurteilte die Ausschreitungen.

Bereits kurz nach dem Anpfiff musste der Schiedsrichter die Partie wegen der Rauchentwicklung erstmals unterbrechen. Die Lage eskalierte nach der Amsterdamer Führung durch Ricardo van Rhijn (3.). Die zweite Unterbrechung dauerte sogar 25 Minuten, in denen Ex-Nationaltorwart und Ajax-Marketingdirektor Edwin van der Sar die Amsterdamer Fans zur Ordnung rief. „Hört auf mit diesem Mist“, rief der sichtlich verärgerte Van der Sar in die Menge. „Ihr schadet dem Club, euch selbst und den anderen Fans.“

Ajax-Trainer Frank de Boer distanzierte sich von den Randalierern. „Das hat nichts mit Fußball zu tun, diese Leute schaden dem Ruf von Ajax“, sagte De Boer. „Ein paar Hundert Fans haben sich grauenhaft benommen, und ich habe auch ein sehr scheußliches Ajax Amsterdam erlebt.“

Außenseiter Zwolle ließ sich auf dem Weg zum ersten Pokalgewinn in seiner Clubgeschichte von den Vorkomnissen nicht aus dem Rhythmus bringen und düpierte die Mannschaft von Trainer Frank de Boer mit vier Toren in 26 Minuten. Ryan Thomas (8./12.) und Guyon Fernandez (22./34.) drehten mit je zwei Treffern das Spiel, Bram van Polen (50.) setzte den Schlusspunkt.

Die Freude der Zwolle-Anhänger kannte danach keine Grenzen: Mehrere Tausend Fans bereiteten der Mannschaft noch in der Nacht im Heimatstadion einen begeisterten Empfang. Am Ostermontag stand dann eine Jubelfahrt mit dem Team durch die Grachten der mehr als 1000 Jahre alten Hauptstadt der Provinz Overijssel auf dem Programm.

Der niederländische Fußball-Verband (KNVB) will nach eigenen Angaben die Verantwortlichen für die Randale identifizieren und bestrafen. Verbandsdirektor Bert van Oostveen sagte: „Diese Leute gehören nicht in ein Fußballstadion.“ Er kündigte an, das Spiel gemeinsam mit den Vereinen und den lokalen Behörden zu analysieren.

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