Chelsea verpasst Sieg bei Club-WM - Guerrero trifft

Yokohama (dpa) - Paolo Guerrero schwärmte von einem „unglaublichen Gefühl“, für den FC Chelsea endete die Reise um die halbe Welt hingegen mit einer schweren Enttäuschung.

Der frühere Bundesligaprofi verdarb den Londonern mit den Corinthians Sao Paulo beim 1:0 (0:0) im Finale der Club-WM die nächste Titelchance. Den entscheidenden Treffer köpfte der ehemalige Hamburger in Yokohama in der 69. Minute.

Der Peruaner, der bereits im Halbfinale den 1:0-Siegtreffer erzielt hatte, wurde von Mitspielern sowie Fans euphorisch gefeiert und lief danach stolz mit der rot-weißen Landesfahne über das Feld. „Es ist ein unglaubliches Gefühl“, schwärmte er. „Vor so vielen Corinthians-Fans, die den langen Weg auf sich genommen haben, zu gewinnen, ist gigantisch.“

Schon in der Champions League war Chelsea als erster Titelverteidiger in der Vorrunde ausgeschieden, liegt in der Liga bereits 13 Punkte hinter Manchester United - und muss nun die nächste Hoffnung auf einen Cup abschreiben. Für Chelseas neuen Coach Rafael Benítez dürfte es mit der Niederlage noch ungemütlicher werden. Der Spanier, der im November Roberto di Matteo ersetzt hatte, ist trotz eines jüngsten Aufwärtstrends weiter unbeliebt bei den Fans.

Die Engländer scheiterten bei vielen guten Möglichkeiten am starken Keeper Cassio, der zum Spieler des Spiels gewählt wurde. Kurz vor Schluss rettete der Brasilianer in höchster Not gegen Fernando Torres. Beim vermeintlichen Ausgleichstreffer stand der Spanier zudem wenig später im Abseits. Auch der eingewechselte Ex-Bremer Marko Marin konnte die Niederlage nicht verhindern.

Die Blues beendeten die Partie in Unterzahl, nachdem Abwehrspieler Gary Cahill wegen eines Fouls die Rote Karte gesehen hatte (90.). „Sie sind ein sehr gutes Team, aber wir fahren mit dem schlechten Gefühl, genug Chancen gehabt zu haben, um zumindest den Ausgleich zu machen“, sagte Frank Lampard, der nach seiner Verletzung wieder in der Startelf stand. „Das ist eine große Enttäuschung.“

Nach fünf europäischen Siegern in den vergangenen Jahren hat damit erstmals wieder ein südamerikanisches Team die Club-WM geholt. Für Corinthians war es als Gewinner der Copa Libertadores der zweite Sieg nach 2000, insgesamt der vierte Triumph einer brasilianischen Mannschaft. Der frühere Münchner und Hamburger Guerrero köpfte in der 69. Minute einen Abpraller ins Tor, nachdem Chelseas Cahill einen Schuss von Danilo abgeblockt hatte. Rund 20 000 Fans waren aus Brasilien nach Yokohama gereist und feierten den Sieg mit ihrem Team.

Das Spiel um Platz drei hatte zuvor der mexikanische Club CF Monterrey mit 2:0 (1:0) gegen den afrikanischen Champions-League-Sieger Al-Ahly aus Ägypten gewonnen.

Die Club-WM war für den Weltverband FIFA auch die Testphase der Torlinientechnologie. Im Finale stand wie bei den vorigen Spielen in Yokohama die magnetfeldbasierte GoalRef-Technik mit einem Chip im Ball auf dem Prüfstand, in den Spielen in Toyota wurde das im Tennis genutzte Hawk Eye getestet. FIFA-Präsident Joseph Blatter äußerte sich vor dem Finale sehr zufrieden über den Testlauf. „Eines der beiden Systeme wird beim Confederations Cup und der WM 2014 eingesetzt werden“, sagte er.

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