„Elfmeter-Geschenk“ für Real sorgt für Wirbel

Madrid (dpa) - Ein angebliches „Elfmeter-Geschenk“ des Schiedsrichters, das Real Madrid zu einem 2:1-Sieg beim Aufsteiger FC Elche verhalf, hat in Spaniens Fußball für Wirbel gesorgt.

„Uns wurde ein Punkt gestohlen“, protestierte Elches Kapitän Edu Albácar nach der Partie. Reals aufgerückter Abwehrspieler Pepe hatte sich in der 95. Minute bei einem Eckball nach einem Gerangel mit einem Gegenspieler spektakulär zu Boden fallen lassen. Der Unparteiische César Muñiz Fernández entschied auf Elfmeter. Cristiano Ronaldo verwandelte den Strafstoß zum 2:1-Siegtreffer. Der Portugiese hatte den Rekordmeister in der 51. Minute per Freistoß in Führung gebracht. Richmond Boakye (90.+1) glückte der zwischenzeitliche Ausgleich.

Die Madrider Presse sprach offen von einem Skandal. „Die Madrilenen holten drei Punkte, aber kein Real-Fan wird stolz darauf sein“, meinte das Sportblatt „As“. „Ein unberechtigter Elfmeter nach Ablauf der Nachspielzeit bereitete dem Spiel ein skandalöses Ende.“ Der Schiedsrichter habe dem Fußball schweren Schaden zugefügt. Der Barça-Profi Gerard Piqué witzelte auf Twitter: „Es tut gut, zu fortgeschrittener Stunde im Fernsehen eine Komödie zu sehen.“

Muñiz Fernández bestärkte den unter spanischen Fußballfans herrschenden Eindruck, dass die Schiedsrichter die großen Clubs Real Madrid und FC Barcelona bevorzugt behandeln und die Kleinen benachteiligen. Vor nur anderthalb Wochen hatte der Referee sich vorhalten lassen müssen, maßgeblich zu Barças 3:2-Sieg über den FC Sevilla beigetragen zu haben. Er hatte ein reguläres Tor der Andalusier nicht anerkannt und zugelassen, dass Alexis Sánchez nach Ablauf der Nachspielzeit den Siegtreffer für Barça erzielte.

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