England nur 1:1 im Nachholspiel gegen Polen

Warschau (dpa) - Einen Tag nach dem Wasser-Debakel von Warschau ist Englands Fußball-Nationalelf beim Nachholspiel gegen Polen nicht über ein 1:1 (1:0) hinausgekommen.

Wayne Rooney hatte die „Three Lions“ in der WM-Qualifikation in Führung gebracht (31. Minute). Für den Superstar von Manchester United war es sein 32. Tor im Nationaldress. Dann aber erzielte Abwehrspieler Kamil Glik - ebenfalls mit einem Kopfball - den verdienten Ausgleich (70.) für die Polen um Robert Lewandowski. Der Stürmer-Star vom deutschen Meister Borussia Dortmund blieb diesmal ohne Durchschlagskraft.

Am Dienstagabend hatte die Partie wegen Unbespielbarkeit des durchweichten Rasens im Warschauer Nationalstadion nicht stattfinden können. Ein Schließen des Dachs war wegen der starken Regenfälle nicht mehr möglich. Diesmal war das Dach vorsorglich zu, obwohl es trocken blieb und die Sonne schien. „Der Platz war noch vollgesogen und schwierig zu bespielen. Auch die Extra-Stunden im Hotel waren nicht einfach für uns“, klagte Trainer Roy Hodgson. „Es war keine unserer besten Vorstellungen. Am Ende der Qualifikation wird aber vielleicht dieser Auswärtspunkt wichtig gewesen sein.“

England führt die Gruppe H mit acht Punkten aus vier Spielen weiter an. Es folgen Montenegro (7) und Polen (5) - mit je erst drei absolvierten Partien. „Three Lions“-Kapitän Steven Gerrard meinte: „Ein Punkt ist okay. Polen hat ein fantastisches Angriffsteam.“

Einige humorvolle England-Fans trugen auch diesmal zur Sicherheit Taucherbrillen und Schnorchel. Der englische Fußballverband FA kündigte an, den noch einen Tag länger vor Ort gebliebenen Anhängern die Kosten für die Tickets zu erstatten. Zuvor hatte bereits der polnische Verband erklärt, dass alle Fans, die beim Nachholspiel am Mittwoch nicht mehr dabei sein konnten, ihr Geld zurückbekämen.

Polens Regierungschef Donald Tusk leitete unterdessen auch ein politisches Nachspiel ein. Es soll laut Tusk eine Kontrolle im Sportministerium und bei der Stadion-Betreibergesellschaft NCS wegen des nicht rechtzeitig geschlossenen Dachs geben. Der Fußballverband Polens (PZPN) will vom Ministerium und von NCS eine Entschädigung für materiellen und Imageschaden. Mehrere Oppositionsparteien forderten die Entlassung von Sportministerin Joanna Mucha. Sie trage die politische Verantwortung für das Debakel, mit dem sich Polen auf der internationalen Fußballbühne blamiert habe, hieß es.

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