It's Derby-Time in Manchester: Was man wissen sollte

Manchester (dpa) - Am Sonntag ist die Stadt Manchester wieder geteilt in zwei Fußball-Lager: Dann heißt es „Sky Blues“ gegen Alex Fergusons „Rote Armee“ - City empfängt United im Etihad Stadium zum 163. Manchester-Derby.

Das ist das Giganten-Duell Meister gegen Rekordmeister - die geballte Finanzkraft von City-Besitzer Scheich Mansour aus Abu Dhabi gegen Uniteds Glazer-Family aus den USA. Derzeit liegt United drei Punkte vor den Hellblauen und es läuft wieder auf einen Zweikampf hinaus. In der Vorsaison feierte City den historischen 6:1-Triumph in Old Trafford und legte dann mit einem 1:0 daheim den Grundstein für den ersten Meistertitel seit 44 Jahren.

Wer ist besser in Form?

Die Champions-League-Auftritte unter der Woche geben darauf kaum Hinweise. United ließ eine bessere B-Elf gegen CFR Cluj (0:1) antreten. City ging bei Borussia Dortmund (0:1) nicht mehr mit dem unbedingten Willen zu Werke, das Verpassen der Europa League passte ihnen ein bisschen in den Kram. In der Liga zuletzt offenbarte United ungewohnte Abwehrschwächen. Die drei Gegentreffer beim 4:3 beim FC Reading brachten Trainer Alex Ferguson auf die Palme. City ist in dieser Saison noch ungeschlagen - das 1:1 zuletzt gegen den FC Everton war aber bereits das sechste Remis. In der gesamten vorigen Meister-Spielzeit gab's nur fünf Unentschieden.

Was sagen Trainer und Spieler vorher?

Alex Ferguson meint, dass ein Sieg eines der besten Resultate in seiner nun mehr als 26-jährigen United-Ära wäre. Die üblichen Psychospielchen schenkte er sich diesmal gegen den „noisy neighbour“ (den „lauten Nachbarn“), wie er City noch in der Vorsaison despektierlich bezeichnet hatte. United-Legende Ryan Giggs frotzelte ein wenig, dass die Rivalität mit dem FC Liverpool immer noch größer sei. Und für Stürmerstar Wayne Rooney sieht es schon jetzt nach einem „Two-Horse-Race“ - also einem Zweikampf - in der Meisterschaft aus, „aber dies ist eine verrückte Liga - es kann alles passieren“.

Welches Team hat den verwegeneren Trainer?

Sir Alex ist als kauzige Trainer-Ikone unschlagbar. Der Mann, der für seine „Hairdryer“-Methode berüchtigt ist (dem Anbrüllen aus nächster Nähe bis einem Spieler die Haare zu Berge stehen), liebäugelt für die Zeit nach dem Rücktritt mit einer Karriere als Milchmann. Obwohl der fast 71-Jährige seit acht Jahren einen Herzschrittmacher hat, brennt in dem Schotten die Fußballleidenschaft wie eh und je. Doch auch der 23 Jahre jüngere Roberto Mancini ist charismatisch und pariert das Dauerfeuer der Medien mit Witz: Jüngst erschien der Italiener kichernd mit einer Maske seines Co-Trainers David Platt im Gesicht bei einer Pressekonferenz. In der Vorsaison bewies er mit seiner Engelsgeduld mit den Kindsköpfen Carlos Tévez und Mario Balotelli ein Talent als Sozialpädagoge.

Wer hat die cooleren Promi-Fans?

Kein geringerer als Usain Bolt ist seit Kindheitstagen glühender United-Anhänger. Ferguson („Er hat Ronaldo Sprint-Tipps gegeben“) stellte dem Megastar einen Einsatz gegen Real Madrids Legenden 2013 in Aussicht. City hält beim Promi-Fan-Faktor mit kultigen Bad-Boys dagegen: Nach dem letzten Duell gegen United (1:0 für City) fielen sich der Rüpel-Rocker Liam Gallagher und Diego Maradona in die Arme. Die argentinische Fußball-Ikone ist über Familienbande pro City - sein Schwiegersohn Sergio Agüero stürmt schließlich für die Citizens. Ex-Oasis-Frontman Liam aus Manchester, wie sein Bruder Noel Stammgast im Stadion, rastete zuletzt bei der Champions-League-Niederlage gegen Real Madrid im Bernabeu-Stadion richtig aus auf der Tribüne.

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