ManCity fürchtet Benitez-Effekt

London (dpa) - Das Debüt wird zur Feuertaufe. Die Gemüter mancher Chelsea-Fans haben sich noch nicht beruhigt, da sorgt der bevorstehende Fußball-Gipfel zwischen dem FC Chelsea und Manchester City am Sonntag für schwitzige Hände.

Für Neu-Coach Benitez wird's ernst.

Kollege Roberto Mancini fürchtet vor dem Gipfeltreffen in der Premier League bereits den Benitez-Effekt. „Normalerweise, wenn Du den Trainer wechselst, macht es das für den Gegner im nächsten Spiel sehr viel schwieriger“, meinte der Fußball-Coach von Tabellenführer und Titelverteidiger Manchester City vor dem Spiel am Sonntag an der Stamford Bridge. Auch er bedauerte den Rauswurf von Vornamensvetter Roberto di Matteo bei Gastgeber FC Chelsea: „Aber das ist unser Leben. Wenn wir uns dafür entscheiden, wissen wir, dass es manchmal schwer ist.“

Er weiß, wovon er sprich, denn auch ManCity kriegt in der Champions League kein Bein auf die Erde. Di Matteo kostete wohl genau das den Job. Das frühe Aus als Titelverteidiger - diese historische Schmach will Club-Besitzer Roman Abramowitsch unbedingt vermeiden. In der nationalen Meisterschaft rangiert Chelsea zwar immer noch auf Platz drei, der Rückstand auf City beträgt lediglich vier Zähler. Aber: Seit vier Meisterschaftsspielen sind die Londoner ohne Sieg.

„Was in der Zukunft passiert, weiß niemand“, meinte Neu-Coach Benitez, dessen Vertrag bis Ende der Saison läuft. An seinen Zielen ließ er aber keine Zweifel: „Wenn man hinterfragt, warum man zu einem solchen Topclub für sieben Monate geht, dann weil Du die Chance hast Trophäen zu holen.“

Genau das könnte ihm schon bald gelingen. „Rafa Benitez hat sicherlich viel Glück: Schon in zwei Wochen können in seinem Lebenslauf zwei Weltpokalsiege aufgeführt sein und er hatte nichts mit den Mannschaften zu tun“, giftete Kollege Sir Alex Ferguson auf der Homepage seines Clubs Manchester United - Tabellenzweiter zwischen ManCity und Chelsea.

2010 hatte Benitez schon einmal schnell nach der Übernahme jubeln dürfen. Mit Inter Mailand hatte er den Weltpokal geholt. Gleiches kann ihm nun Mitte Dezember mit dem FC Chelsea gelingen - nicht mal einen Monat nach seinem Engagement. Damals habe José Mourinho mit Inter das Triple gewonnen. Und jetzt tue ihm Benitez-Vorgänger di Matteo leid, meinte Ferguson. „Er könnte den Gewinn des FA Cups, der Champions League und auch des Weltpokals auf seinem Curriculum Vitae stehen haben. Es ist schade führ ihn.“

Di Matteo war am Mittwochmorgen entlassen worden, nachdem die Chancen des Titelverteidigers der Meisterklasse auf ein Weiterkommen durch das 0:3 am Vorabend bei Juventus Turin weiter gesunken waren. Benitez wurde noch am selben Tag als Nachfolger bestätigt.

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