Messi gegen Ronaldo: Barça macht Clásico perfekt

Barcelona (dpa) - Der FC Barcelona hat mit einer fußballerischen Lehrstunde den nächsten Clásico-Feiertag perfekt gemacht. Mit 4:2 setzten sich die Katalanen kurz vor Mitternacht beim FC Málaga durch.

Am kommenden Mittwoch sind die Augen auf das Gipfeltreffen der Giganten um Barcelonas Weltfußballer Lionel Messi und Reals Megastar Cristiano Ronaldo gerichtet. „Nun schnappen wir uns Madrid“, tönte bereits die in Barcelona erscheinende Sportzeitung „Mundo Deportivo“.

In und um Barcelona wird schon von der Wiederholung des historischen Triples 2009 mit Meisterschaft, Pokal und Champions League geträumt. Gerade rechtzeitig vor dem Duell mit den Königlichen zeigte sich Barça beim Königsklassen-Konkurrenten Málaga jedenfalls wieder von seiner Glanzpolierseite. Nach einem Unentschieden und der ersten Liga-Schlappe (2:3 bei Real Sociedad San Sebastián) trafen Pedro (8.), Gerard Piqué (49.), Andres Iniesta (76.) und Messi (80.). „Tolles Spiel gegen einen starken Gegner. Das war eine Lehrstunde“, kommentierte Barças Interims-Coach Jordi Roura, Vertreter des erkrankten Tito Vilanova.

Piqué, Partner von Pop-Sängerin Shakira, widmete sein Tor seinem frischgeborenen Sohn Milan. Für Messi war es der 40. Saisontreffer. Joaquín (12.) und der frühere Bayern-Profi Roque Santa Cruz (68.) hatten jeweils zum zwischenzeitlichen Ausgleich getroffen. Barcelona war vor 29 000 Zuschauern aber einfach zu stark.

Und so kommt es am Mittwoch im Stadion Santiago Bernabéu zum 15. Clásico seitdem José Mourinho Trainer bei Real ist (Sommer 2010). Eine weitere Niederlage könnte die ohnehin angespannte Situation um den Exzentriker noch weiter verschärfen. „Er oder wir“, sollen angeblich Torwart Iker Casillas sowie dessen Kapitänsvertreter Sergio Ramos Clubboss Florentino Pérez gesagt haben.

Pérez hatte am Donnerstag entsprechende Medienberichte zwar als Lüge zurückgewiesen. Aber das Madrider Sportblatt „Marca“ goss am Freitag wieder Öl ins Feuer. „Marca lügt nicht“, hieß es groß auf Seite eins. Die Zeitung druckte als Beweis SMS-Botschaften ab und versicherte, man habe drei sichere Quellen.

Neben dem Stress um den provokanten Coach plagt sich der Barcelona-Gegner um Ronaldo, Mesut Özil und Sami Khedira auch noch mit Personalsorgen. Im Hinspiel muss Real auf die gesperrten Ramos, Angel Di Maria und Fabio Coentrao sowie auf die verletzten Pepe und Casillas verzichten. Casillas hatte sich am Mittwoch im Pokal-Rückspiel bei Valencia CF (1:1, Hinspiel 2:0) die linke Hand gebrochen und wird womöglich zwei Monate ausfallen.

Spanische Medien berichteten, Real wolle auf jeden Fall einen Ersatzmann verpflichten, da neben dem Rückspiel gegen Barcelona am 27. Februar auch die Champions-League-Duelle gegen Manchester United anstehen. Auf der Kandidatenliste taucht unter anderem auch Marc-André ter Stegen (20) von Borussia Mönchengladbach auf. An ihn soll auch allerdings auch der FC Barcelona wegen des Weggangs von Víctor Valdés interessiert sein.

Vor dem nächsten Duell auf dem Platz stehen die Zeichen eigentlich auf einen weiteren Barcelona-Erfolg. Unter Mourinho schafften die „Merengues“ nur drei Siege, die Katalanen gingen sechsmal als Sieger vom Platz. Bei zwölf Pokal-Duellen seit dem Jahr 1902 kam Barcelona gegen Real bisher siebenmal weiter. Unterschätzen wollen Messi & Co den angeschlagenen Gegner aber nicht. „Die werden schon versuchen, uns das Leben schwer zu machen“, meinte der Argentinier Javier Mascherano. Und auch Andrés Iniesta befürchtete: „Das wird heftig.“

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