Polemisches Domenech-Buch am Pranger

Paris (dpa) - Frankreichs Ex-Fußball-Nationaltrainer Raymond Domenech hat in Paris sein umstrittenes Buch „Tout Seul“ (Ganz allein) vorgestellt - und am Dienstag heftige Kritik ertragen müssen.

„Die Meinung eines Unfähigen interessiert mich nicht“, erklärte etwa Ex-Nationalspieler Robert Pires. Der 39-Jährige sagte der Zeitung „Le Parisien“, Domenech sei immer ein schlechter Trainer gewesen, der mit einer „unglaublichen Spielergeneration nichts gewonnen“ habe. Aus dem Buch spreche „purer Groll“. Der Präsident des FFF-Verbandes, Noël Le Graët, meinte unterdessen, die Fußball-Szene sei nicht unbedingt am Buch interessiert, das Werk sei „eher für ihn (Domenech) wichtig“.

Im Buch bezeichnet Domenech zum Beispiel Bayern-München-Profi Franck Ribéry als „empfindliche Diva“, die die Chemie der Équipe vor und bei der WM 2010 in Südafrika „verdorben“ habe. Der 60-Jährige kritisiert auch andere Ex-Schützlinge scharf. Wie seine früheren Spieler auf das Buch reagieren würden, interessiere ihn nicht. „Das ist nicht mein Problem“, sagte Domenech bei der Präsentation in Paris. Wichtig sei, „die Wirklichkeit endlich enthüllt“ zu haben.

Domenech coachte die „Bleus“ zwischen 2004 und 2010, führte sie bei der WM 2006 zum auf Platz zwei, schied aber sowohl bei der EM 2008 als auch bei der WM 2010 in der Vorrunde aus. Seine Amtszeit wurde von Affären wie dem „Trainingsstreik“ von 2010 begleitet.

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