Politische Botschaft: Südkoreaner zwei Spiele gesperrt

Zürich (dpa) - Der südkoreanische Fußball-Nationalspieler Park Jong Woo ist nach einer politischen Äußerung bei den Olympischen Spielen in London vom Weltverband FIFA für zwei Spiele gesperrt worden.

Außerdem muss der 23 Jahre alte Mittelfeldspieler 3500 Schweizer Franken (2900 Euro) Strafe zahlen, wie die FIFA mitteilte. Park hatte nach dem 2:0-Sieg im Spiel um Platz drei gegen Japan ein Schild mit den Worten „Tokdo ist unser Territorium“ auf koreanisch hochgehalten. Damit spielte er auf einen Streit der Nachbarländer um eine kleine Inselgruppe an.

Obwohl der Spieler nicht vorsätzlich gehandelt habe, widerspreche sein Verhalten dem grundsätzlichen Fair-Play-Verständnis und könne nicht toleriert werden, begründete die FIFA die Entscheidung des Disziplinarausschusses. Südkoreas Fußball-Verband (KFA) wurde verwarnt. Die FIFA betonte, sie werde härtere Strafen aussprechen, wenn sich ein solcher Fall wiederhole.

Der KFA zeigte sich erleichtert über die Entscheidung, gegen die kein Einspruch eingelegt werden kann. „Das ist eine leichte Strafe“, sagte ein Sprecher in Seoul. In einer Erklärung entschuldigte sich der Verband bei den koreanischen Fußballfans für den Vorfall.

Der Fall ist allerdings damit noch nicht ganz abgeschlossen. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) muss jetzt auf der Grundlage des FIFA-Berichts entscheiden, ob Park noch die Bronzemedaille erhält oder nicht. Das IOC hatte Park von der Medaillenvergabe ausgeschlossen, da Athleten politische Äußerungen in der Wettkampfstätte untersagt sind.

Tokdo nennen die Südkoreaner die von ihnen kontrollierte Inselgruppe im Japanischen Meer, die auch von Japan beansprucht wird. Park soll das Schild von einem Fan bekommen haben.

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