Ronaldo und Messi verstehen Boateng

Zürich (dpa) - Die Fußball-Superstars Lionel Messi, Cristiano Ronaldo und Andres Iniesta haben Verständnis für die Reaktion von Kevin-Prince Boateng nach den rassistischen Anfeindungen in Italien geäußert.

„Das ist eine sehr persönliche Entscheidung, wenn er sehr wütend ist oder traurig“, sagte Ronaldo vor der Wahl zum Weltfußballer des Jahres 2012 am Montag in Zürich.

Eindringlich forderte der Portugiese zum gemeinsamen Handeln gegen Rassismus auf. „Man muss etwas unternehmen gegen diese Leute, denen ein paar Schrauben locker sitzen, wenn sie solche Dinge rufen“, sagte der Star von Real Madrid.

Die ebenfalls für die Auszeichnung Ballon d'Or nominierten Messi und Iniesta vom FC Barcelona pflichteten Ronaldo bei. Auch Starcoach Josep Guardiola äußerte sich ähnlich zu dem jüngsten Vorfall. „Es ist eine persönliche Entscheidung. Man muss sich hinter die Leute stellen, die so beleidigt werden“, sagte der frühere Trainer des FC Barcelona.

Der dunkelhäutige Boateng hatte nach gegen ihn gerichteten Affenlauten bei einem Testspiel seines AC Mailand gegen den Viertligisten Pro Patria vergangenen Donnerstag den Platz verlassen und so einen Spielabbruch erwirkt.

Ob ein kollektives Verlassen des Platzes immer die richtige Lösung sei, wurde von den Stars allerdings angezweifelt. „Wir können nicht alle vom Feld gehen“, sagte Ronaldo. Guardiola plädierte dafür, dass eine solche Entscheidung vorab innerhalb jedes Teams geklärt werden müsse.

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