Ronaldo will im 100. Länderspiel triumphieren

Berlin (dpa) - Spanien will die 25, Ronaldo knackt die 100 - die Fußball-Welt schaut gebannt auf die iberische Halbinsel. Beim unumstrittenen Gipfeltreffen in der WM-Qualifikation an diesem Dienstag kann Welt- und Europameister Spanien zum 25. Mal nacheinander den Platz als Sieger verlassen.

„Man braucht sich nichts vorzumachen, Spanien ist im Moment die beste Mannschaft der Welt“, bekannte Bayerns Franck Ribéry. Mit seinen Franzosen will der Dribbler in Madrid aber das Unmöglich erscheinende möglich machen: „Ich hoffe, dass ich top drauf bin.“

Ebenso wie die Équipe Tricolore im Estadio Vicente Calderón hängen Wohl und Wehe der Mannschaft 500 Kilometer weiter westlich von einem Spieler ab. In Porto bestreitet Cristiano Ronaldo sein 100. Länderspiel für Portugal. Gegner ist Nordirland und ein Sieg Pflicht, wenn der Abstand in der Gruppe F zu den bislang ungeschlagenen Russen nach der Niederlage in Moskau nicht noch weiter anwachsen und die WM-Endrunde in Brasilien in immer größere Ferne rücken soll.

Die Niederlande müssen im direkten Aufeinandertreffen mit den punktgleichen Rumänen in Bukarest um die Führung in der Gruppe D bangen. England könnte in Warschau trotz eigener Personalsorgen vom Fehlen des Dortmunders Jakub Blaszczykowski bei den polnischen Gastgebern profitieren und seinen Vorsprung zumindest auf den EM-Mitausrichter weiter ausbauen. Zumal Ersatzkapitän Wayne Rooney derzeit richtig gut drauf ist. „Ich denke, wir sehen jetzt den besten Wayne Rooney, meinte Three-Lions-Coach Roy Hodgson.

Ex-Weltmeister Italien freut sich derweil über die Rückkehr von Sturm-Exzentriker und Torgarant Mario Balotelli, der in Mailand nach überstandener Grippe gegen Dänemark zum ersten Mal seit der Euro wieder im Dress der in Gruppe B vorn liegenden Squadra Azzurra auflaufen wird. Die Schweiz kann nach der Stinkefinger-Affäre um Trainer Ottmar Hitzfeld in Island mit einem Sieg den Vorsprung in der Gruppe E auf mindestens drei Zähler ausbauen.

Das Spiel der Spiele, das der deutsche Referee Felix Brych leiten wird, steigt aber in Madrid. Spanien ist mittlerweile seit 728 Minuten ohne Gegentor, Spitzenreiter der Gruppe I vor den punktgleichen Franzosen und nicht zuletzt ob des 4:0 in Weißrussland in Glanzpolierform. Selbst Frankreichs Fußball-Volksidol Zinedine Zidane verneigte sich vor dem Gegner: „Das ist die beste Mannschaft der Welt, vielleicht auch die beste des Jahrhunderts.“

Die Franzosen selbst werden den Spaniern dieses Etikett nicht streitig machen können. Das weiß auch Trainer Didier Deschamps, der nach dem peinlichen 0:1 im Testspiel gegen Japan auf eine Trotzreaktion hoffen muss. „Wir können uns mit Spanien überhaupt nicht vergleichen“, sagte er am Montag im Interview der spanischen Sportzeitung „Marca“. Die spanischen Spieler würden immer gewinnen wollen und dabei immer bescheiden bleiben. Interessant ist allerdings, dass Frankreichs Star-Stürmer Karim Benzema bei Real Madrid durchschnittlich 0,48 Tore erzielt, im Nationaltrikot kommt er nur auf einen Wert von 0,27.

Auch bei seinem Vereinskollegen Ronaldo klafft zwischen den Erfolgen im Club und mit der Nationalmannschaft eine Lücke. Gegen Nordirland wird Ronaldo in den Club der 100er aufsteigen. Sein erstes Länderspiel bestritt er am 20. August 2003 gegen Kasachstan. Ein großer Titel mit der Auswahl blieb ihm seitdem versagt. Und nun droht auch noch die Teilnahme an der WM 2014 in akute Gefahr zu geraten. „Ich habe nur einen Sieg im Kopf“, betonte aber Ronaldo. Gut wäre sicherlich auch, wenn die Füße entsprechend mitspielen.

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