Zu unrecht verhöhnt: Linienrichterin lag richtig

London (dpa) - Nach einer vermeintlichen Abseits-Fehlentscheidung einer Fußball-Linienrichterin im Premier-League-Spiel zwischen Wolverhampton und dem FC Liverpool (0:3) ist in Großbritannien eine Diskussion um den Einsatz weiblicher Referees entbrannt.

Zwei Reporter des Fernsehsenders Sky hatten nach der Entscheidung erklärt, „Frauen verstehen die Abseits-Regel nicht“. Einer der Reporter, Andy Gray, wurde von seinem Arbeitgeber entlassen, berichtete der Sender Sky News.

Die als sexistisch empfundenen Bemerkungen fielen zwar nicht in der Live-Übertragung, das aufgezeichnete Material wurde aber einer Zeitung zugespielt. Einer der Moderatoren entschuldigte sich „im Namen des Duos“. Der andere wurde entlassen, meldete der Sender. Zuvor waren beide nur vorübergehend „gesperrt“ worden.

Auch der Arbeitgeber der beiden entschuldigte sich bei der 25 Jahre alten Sian Massey. Der Kapitän der englischen Nationalmannschaft, Rio Ferdinand, bezeichnete die Äußerungen als „prähistorisch“.

Inzwischen stellte sich heraus, dass die Linienrichterin richtig lag - obwohl Fernsehbilder zunächst einen völlig anderen Eindruck vermittelten. Sie hatte das Spiel zurecht weiterlaufen lassen. „Die Entscheidung, die sie am Samstag getroffen hat, war eine der Entscheidungen, die nur ein Unparteiischer der Spitzenklasse treffen kann“, sagte Ian Blanchard, Schiedsrichter-Beauftragter des englischen Fußballverbandes FA.

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