Jäger vor Spitzentreffen: Verbände bewegen sich

Hannover (dpa) - Beim Spitzentreffen zur Sicherheit in Deutschlands Fußball-Stadien rechnet Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger in der Kostenfrage mit einem Entgegenkommen von DFB und DFL.

„Ich kann erkennen, dass die Verbände sich bewegen“, sagte der SPD-Politiker vor dem Treffen mit Funktionären von Deutschem Fußball-Bund und Deutscher Fußball Liga in Hannover. Man müsse mit den Fans im Dialog bleiben, sagte Jäger, betonte aber auch: „Die wenigen Gewalttäter in den Stadien, die wollen wir raus haben.“ Bei den aktuellen Gesprächen gehe es „nicht um Ergebnisse, sondern nur darum, Positionen abzustecken“, erklärte Jäger.

Gleichzeitig sehen in der Sicherheitsdiskussion im deutschen Fußball 51 Fanprojekte die Unabhängigkeit ihrer Arbeit gefährdet, sollte sich die Politik aus der Finanzierung herausziehen. Beim Sicherheitsgipfel im Juli von Deutschem Fußball-Bund (DFB) und Deutscher Fußball Liga (DFL) mit den Proficlubs war beschlossen worden, dass der Anteil des Fußballs an den Mitteln von einem Drittel auf die Hälfte steigt. Die anderen 50 Prozent sollen sich Kommunen und Länder teilen.

„Wir warnen davor, dass sich die Länder und Kommunen finanziell und politisch aus der Verantwortung stehlen. Die Fanprojekte erzielen deswegen Wirkung, weil sie unabhängig von den Sicherheitsbehörden, vom Fußball und von der Fanszene sind“, erklärte Michael Gabriel, Leiter der Koordinationsstelle Fanprojekte (KOS), der „Sport Bild Plus“. „Es wäre auch gesellschaftspolitisch ein fatales Signal, wenn sich die Politik aus der Verantwortung stehlen würde.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort