Jäger: Weniger Polizei im Stadion

NRW-Innenminister sieht die Vereine in der Pflicht.

Düsseldorf. Das Dauerthema, wie stark die Polizei bei Spielen der Fußball-Bundesliga involviert sein sollte, geht in die nächste Runde. NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) heizt die Diskussion mit einem neuen Vorstoß weiter an.

Der Grund: Während in der Saison 2002/03 bundesweit 900 800 Arbeitsstunden von Beamten für die 1. und 2. Bundesliga zusammengekommen seien, waren es laut Ministerium in der vergangenen Saison 1,75 Millionen.

„Die Verdoppelung der Arbeitsstunden der Polizisten innerhalb von zehn Jahren ist nicht akzeptabel. Unser Ziel ist es, in Zukunft weniger Beamte bei Fußballspielen einzusetzen“, erklärt Jäger.

Der Schutz von Fußballspielen mache 30 Prozent der Einsatzzeit der Bereitschaftspolizei aus. Zudem seien die Zahlen von Verletzten und Strafverfahren in der Bundesligasaison 2012/13 laut einer Statistik der Zentralen Informationsstelle für Sporteinsätze (ZIS) insgesamt zurückgegangen. „Das ist ein gutes Zeichen“, so Jäger.

An den 34 Bundesliga-Spieltagen der vergangenen Saison seien 788 Menschen verletzt worden — das sind 345 weniger als in der Vorsaison. Zudem ging die Zahl der eingeleiteten Strafverfahren im Umfeld der Spiele auf insgesamt 6502 zurück (ein Rückgang von rund 20 Prozent). Daher warnte Jäger noch einmal. „788 Verletzte sind zu viel.“

Vor einigen Wochen gab es um den Einsatz von Polizisten beim Spiel Schalke 04 gegen Saloniki Streit zwischen dem Minister und dem Verein. Nach heftiger Kritik am Eingreifen der Beamten kündigte Jäger an, dass die Polizisten künftig nur außerhalb der Arena für Sicherheit sorgen werden. Nach einer Entschuldigung von Seiten Schalkes konnten sich beide Parteien jedoch einigen. JH

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