Klinsmann mit Merkel zu Obama: „Echt gut“

Frankfurt/Main (dpa) - Seit 1998 ist Jürgen Klinsmann Pendler zwischen der deutschen und amerikanischen Welt, jetzt darf der frühere Fußball-Bundestrainer erstmals zum US-Präsidenten ins Weiße Haus.

„Das ehrt mich, dass ich da dabei sein darf. Ich finde Barack Obama echt gut. Ich hoffe, er bekommt genügend Zeit, die Dinge anzupacken, die er anpacken will“, sagte der 46-Jährige vor dem Abflug mit einer Delegation um Bundeskanzlerin Angela Merkel nach Washington.

Klinsmann warb in Frankfurt/Main als Markenbotschafter eines Autoherstellers noch für die Frauenfußball-WM in Deutschland (26. Juni bis 17. Juli), am Dienstag steht ein Mittag- und Abendessen mit Obama auf dem Programm. Der Wahl-Kalifornier und Weltmeister von 1990 lobte vor allem die „offene Kommunikation“ des US-Präsidenten: „Es hat sich sehr viel geändert, er packt die Dinge an und gibt sich unglaublich viel Mühe. Ich hoffe, er bekommt eine zweite Amtszeit.“

Sehr positiv äußerte sich der 46-Jährige auch erneut über die Nationalmannschaft und seinen Nachfolger Joachim Löw: „Die Arbeit von Jogi ist sensationell.“ Er habe zuletzt nicht jedes einzelne Spiel gesehen, „aber ich bin in Kontakt mit den Leuten und ich glaube, die sind auf einem sehr, sehr guten Weg.“

Eine Rückkehr nach Deutschland und in die Bundesliga ist für Klinsmann weiter kein Thema. „Mir geht's persönlich hervorragend, ich bin voll engagiert in meiner Firma, wir betreuen in den USA Proficlubs.“ Seine Lebensgrundlage sei nach wie vor in Nordamerika, „das ist eine familiäre Entscheidung.“

Klinsmanns Kinder Jonathan (14) und Leila (9) spielen auch Fußball. „Da habe ich wohl was falsch gemacht“, scherzte der frühere Stürmer. In den USA würden ebenso viele Jungs wie Mädchen kicken. „Ich stehe dem total positiv gegenüber“, sagte der Schwabe, der einst gemeinsam mit den Ex-Nationalspielerinnen Bettina Wiegmann und Doris Fitschen den Fußballlehrer-Schein gemacht hat. „Die zwei waren Ausnahmespielerinnen, da haben einige im Lehrgang ihre Meinung geändert.“

Spätestens beim Endspiel der Frauen-WM am 17. Juli in Frankfurt will Klinsmann wieder in Deutschland sein - „allerspätestens“. Der Ex-Bundestrainer hofft dann auf eine Partie zwischen dem WM-Gastgeber und dem derzeitigen Weltranglistenersten USA - ebenso wie Steffi Jones. Die Präsidentin des WM-Organisationskomitees hat eine deutsche Mutter und einen amerikanischen Vater. Ihr großer Wunsch: Dass Obama zur WM kommt. „Die Einladung ist hinterlegt, das kann der Jürgen ja jetzt durchziehen“, meinte sie lächelnd zu Klinsmann.

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