Ligaverbandschef Rauball kritisiert Zwanziger

Berlin (dpa) - Ligaverbandschef Reinhard Rauball hat in einem Interview mit der „Welt“ den früheren DFB-Präsidenten Theo Zwanziger für dessen umstrittene Biografie scharf kritisiert.

„Wir haben gerade im Ligavorstand darüber gesprochen und missbilligen, dass Theo Zwanziger wichtige Interna herausgegeben hat“, erklärte Rauball. „Wir müssen deutlich die Frage stellen, ob das für einen ehemaligen DFB-Präsidenten und ein noch aktives Mitglied des FIFA-Exekutivkomitees angemessen ist.“

Der Ligavorstand sei der Auffassung, „dass es möglich sein muss, vertrauliche Gespräche zu führen, ohne befürchten zu müssen, dass diese irgendwann in einem Buch thematisiert werden“. Im Zentrum von Rauballs Kritik an Zwanziger stehen dessen Abhandlungen zum Auschwitz-Besuch einer DFB-Delegation vor der Europameisterschaft. „Dieser Besuch ist intensiv vorbereitet worden. Ich war selbst zum ersten Mal dort und persönlich sehr betroffen wie alle Mitglieder der Delegation - gleichgültig, ob Offizielle, Spieler oder Trainer. Nun dieser Aktion die Ernsthaftigkeit und Nachhaltigkeit abzusprechen, ist in keiner Weise nachvollziehbar“, sagte Rauball der „Welt“.

„Jetzt den Eindruck erwecken zu wollen, die sportpolitische Mission, die wir in Polen und der Ukraine verantwortlich wahrgenommen haben, sei zu kurz gekommen, geht an den Tatsachen vorbei“, so Rauball. Es mache ihn zudem „persönlich betroffen“, welche Meinung Zwanziger über seinen Nachfolger Wolfgang Niersbach vertritt.

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