BVB-Chef Watzke: „Kritik an Schmelzer kontraproduktiv“

Dortmund (dpa) - Mit Unverständnis hat Hans-Joachim Watzke auf die Kritik von Fußball-Bundestrainer Joachim Löw an BVB-Linksverteidiger Marcel Schmelzer reagiert.

„Ich glaube nicht, dass es hilfreich ist, einen Spieler am Tag vor dem WM-Qualifikationsspiel schwach zu reden“, sagte der Geschäftsführer des deutschen Meisters und Pokalsiegers Borussia Dortmund den „Ruhr Nachrichten“. „Ich fand die Kritik komplett kontraproduktiv. Ich habe mich darüber geärgert und habe diesem Ärger auch deutlich Ausdruck verliehen“, ergänzte Watzke.

Löw hatte Schmelzer einen Tag vor dem WM-Qualifikationsspiel in Irland kritisiert. „Er hat gegen Österreich kein gutes Spiel gemacht. In der Bundesliga gibt es gerade außen links ganz, ganz wenige Alternativen, und ich kann sie mir auch nicht schnitzen.“ Später hatte Löw diese Aussage allerdings abgeschwächt.

Der Bundestrainer sei überrascht über die Reaktionen auf seine Aussagen gewesen, berichtete Oliver Bierhoff. „Er wollte ihm den Druck wegnehmen und hat es direkt mit Marcel geklärt“, sagte der Teammanager vor dem Anpfiff im ZDF. Es sei eine besondere Situation, die man hätte vermeiden können.

Watzke vermutet, dass Löw in einer angespannten Situation nicht richtig reagiert habe. „Er wird momentan von vielen Seiten attackiert und angegriffen, teilweise auch völlig unqualifiziert. Da muss man ihm zugestehen, dass er in einer Drucksituation auch mal überreagiert.“

Es sei normalerweise nicht Löws Stil, Spieler öffentlich zu kritisieren, sagte Watzke. „Eigentlich ist er ja jemand, der sich vor seine Spieler stellt. Er hat sich ja am Donnerstag auch deutlich gegen die unsachliche Kritik von Uli Hoeneß an Miroslav Klose gewehrt. Wenig später macht er aber den gleichen Fehler“, sagte Watzke. Und: „Ich denke, dass es ihm leid tut.“

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