Löw verschenkt Lächeln an Berliner Schule

Berlin (dpa) - Joachim Löw freut sich auf eine Auszeit vom Fußball über die Feiertage. Doch zuvor hat der Bundestrainer nochmals seine Popularität genutzt, um weit weg von der Nationalmannschaft sozial benachteiligten Kindern eine vorweihnachtliche Freude zu bereiten.

Löw übergab in Berlin einen Sponsoren-Scheck über 100 000 Euro an die Stiftung Fairchance, die Sprachförderung im Kindergarten und in der Grundschule unterstützt. „Die Sprache ist der Zugang zur Gesellschaft“, unterstrich der DFB-Chefcoach, der die Vineta-Grundschule im Berliner Brennpunkt-Bezirk Wedding besuchte.

„Ich wünsche mir, dass die, die es können, Kinder unterstützen. Sie sind die Zukunft“, betonte Löw, der selbst keine Kinder hat. Der 52-Jährige stellte sich ausführlich den Fragen der Schüler und genoss es dabei sichtlich, einmal nicht über fehlende Balance zwischen Angriffszauber und Abwehraufgaben oder die verpasste EM-Titelchance sprechen zu müssen. „Wieviel Wochen Urlaub hat ein Bundestrainer denn im Jahr?“, wollte eine Schülerin von Löw wissen. „Vier bis fünf“, antwortete der Freiburger und verriet sein Festtagsprogramm: „Weihnachten ist immer eine schöne Zeit. Ich bin die Feiertage und Silvester zu Hause. Ein bisschen Kicken mit Freunden, Kino, Essen.“

Amüsiert schaute sich Löw einen Werbespot mit dem 11-jährigen Jogi-Double Julian an, der darin wie der richtige Bundestrainer auf einer Pressekonferenz auftritt. Und als der „kleine Löw“ gestand, vor zwei Jahren mit dem Fußball aufgehört zu haben, musste der große Jogi schmunzeln. 420 Kinder lernen in der Vineta-Grundschule, der Anteil aus Migrantenfamilien ist hoch. „Sprache ist der Schlüssel für die Zukunft“, sagte Löw und zog den Vergleich zum Fußball: Auch da könne man später nicht mehr aufholen, was man im Alter von 4 bis 12 Jahren nicht gelernt habe. Das Sprachförderprogramm MITsprache ermöglicht es in Berlin derzeit 600 Kindern, intensiver Deutsch zu lernen.

In gutem Deutsch wurde der umschwärmte Gast („Der Jogi Löw ist bei uns, hi, hi“) mit Fragen gelöchert. Und der Bundestrainer ließ keine unbeantwortet, packte sogar ein paar persönliche Geheimnisse aus. Reisen und vor allem Fliegen sei eine seiner großen Leidenschaften. „Ich bin auch schon mit einem Ultraleichtflugzeug abgehoben“, erzählte Löw und zauberte den Kindern ein Staunen auf die Gesichter. Vor zwei Jahren habe er in den Tiroler Alpen auch schon Paragliding versucht - von 2500 Metern Höhe. Und was wäre Löw geworden, wenn nicht Bundestrainer? „Mein Kindheitstraum war Pilot.“

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