Nationalteam setzt Zeichen für Flüchtlinge

Frankfurt/Main (dpa) - Rote Karte für Fremdenhass! Die deutschen Fußball-Weltmeister setzen ein Zeichen für die Flüchtlinge, die nach Deutschland kommen.

Nationalteam setzt Zeichen für Flüchtlinge
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In einem Video bezieht Kapitän Bastian Schweinsteiger mit vier Teamkollegen stellvertretend für die gesamte Nationalmannschaft Position gegen Gewalt und Ablehnung. Es ist ein eindringliches Plädoyer für ein weltoffenes Deutschland. „Die Mannschaft wollte ein Statement abgeben. Wir müssen als Fußball, als Nationalmannschaft, vorneweg ein Zeichen setzen“, erläuterte Teammanager Oliver Bierhoff in Frankfurt die Aktion.

In dem kurzen Spot präsentieren fünf Akteure zunächst einzeln Botschaften in Wort und Schrift: Kapitän Schweinsteiger „für Hilfsbereitschaft“, Jérôme Boateng „für Respekt“, Ilkay Gündogan „für Integration“, Mesut Özil „für Weltoffenheit“ und Toni Kroos „für Fairplay“. Abschließend ist das Quintett gemeinsam zu sehen, auf den Tafeln steht nun: „Gegen Gewalt und Fremdenhass.“ In der deutschen Mannschaft stehen zahlreiche Akteure mit einem Migrationshintergrund, dazu gehört auch das Trio Özil, Boateng, Gündogan.

Kroos bezeichnete die Aktion als „Pflicht“ der Nationalmannschaft. „Wir stehen in der Öffentlichkeit. Meine Meinung ist, dass wir als eines der reichsten Länder der Welt in der Lage sind zu helfen.“ Bierhoff sprach von einer „gesamtgesellschaftlichen Herausforderung“.

Der Manager verwies auf Aktionen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). So würden über die Egidius-Braun-Stiftung 600 000 Euro für die Aktion „1:0 für Willkommen“ gesammelt. Am 9. September wird eine von Präsident Wolfgang Niersbach angeführte DFB-Delegation eine Unterkunft der Christlichen Flüchtlingshilfe Egelsbach in Hessen besuchen. Die Verbandsspitze will sich beim Besuch der SG Egelsbach stellvertretend bei den vielen Vereinen in Deutschland bedanken, die Flüchtlingen Fußballangebote machen, wie der DFB mitteilte.

Das Flüchtlings-Thema gehe auch an der Nationalmannschaft nicht vorbei, berichtete Weltmeister Thomas Müller. Es sei „schockierend, wenn Menschen in einem LKW ersticken“, erinnerte der Profi des FC Bayern München an den schrecklichen Tod von mehr als 70 Flüchtlingen in Österreich. Man müsse Lösungen finden, den Leuten zu helfen.

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