Niederlande - Deutschland: Neue Gesichter unter Nachbarn

Der Nachwuchs drängt nach vorn. Auch in den Niederlanden rücken Talente ins Rampenlicht.

Düsseldorf. Hier heißen sie Sebastian Jung, Roman Neustädter oder Lewis Holtby. Beim Nachbarn aus den Niederlanden sind es Ricardo van Rhijn, Bruno Martins Indi oder Luciano Narsingh.

Es ist die nächste Fußballer-Generation der in rühriger Abneigung verbundenen Nachbarn, der ewigen Kontrahenten, die am Mittwoch in Amsterdam im Länderspiel zwischen den Niederlanden und Deutschland aufeinander treffen (20.30 Uhr/ARD). Denn den Weg, den der deutsche Bundestrainer Joachim Löw mit zahlreichen Talenten beschreitet, will auch Bondscoach Louis van Gaal gehen.

Der ehemalige Bayern-Trainer will unbedingt mit einer jungen Mannschaft zur Weltmeisterschaft 2014 nach Brasilien reisen. Dazu gehören Jordy Clasie (21) und Daryl Janmaat (23/beide Feyenoord Rotterdam), mit denen der Bondscoach eine makellose Bilanz vorweisen kann: Die Niederlande führen die Qualifikationsgruppe D mit vier Siegen aus vier Spielen an. Es läuft. Nur im ersten Testspiel seiner zweiten Amtszeit als Bondscoach gegen Belgien hatte van Gaal eine Pleite hinnehmen müssen. „Gegen Belgien habe ich der alten Garde vertraut. Sie hat mich enttäuscht. Jetzt habe ich junge Spieler zur Verfügung, und die setze ich ein“, sagte er.

Viele Stars aus dem niederländischen Fußball sind in den vergangenen 24 Monaten ins Ausland gewechselt. Bas Dost (23), der nach Wolfsburg wechselte, und Luuk de Jong (22/Gladbach) sind nur zwei Beispiele. Dadurch rückten eine Vielzahl großer Talente nach oder wechselten zu den großen Vereinen wie Ajax, Feyenoord, Enschede oder zum Tabellenführer PSV Eindhoven. Aber noch gibt es Unterschiede zwischen den Nachbarn. „Die Deutschen sind in ihrer Entwicklung weiter als wir“, sagte Arjen Robben im „kicker“.

Im DFB-Team ist kaum Platz für die jetzt nachrückende Generation. Weil die, die sich gerade erst in der ersten Elf etabliert haben, selbst noch ungeheuer jung sind. So werden sich der Schalker Roman Neustädter (24) und der Dortmunder Sven Bender (23) hinter Ilkay Gündogan (22) und Lars Bender (23) anstellen müssen.

Der am Montag nachnominierte Lewis Holtby (22) leidet unter dem Überangebot an jungen, aufstrebenden offensiven Mittelfeldspielern wie Marco Reus (23), André Schürrle (22), Mario Götze (20) und Thomas Müller (23).

Allein der 22-jährige Rechtsverteidiger Sebastian Jung hat es leichter, weil Deutschlands Qualität unter den Außenverteidigern überschaubar ist. „Jung spielt eine überragende Saison und ist noch lange nicht am Ende seiner Entwicklung“, sagt Frankfurts Trainer Armin Veh über seinen Schützling.

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