Vierkampf um die Nummer 1 im U 21-Tor

Düsseldorf (dpa) - Im Endspurt um die EM-Qualifikation hat U 21-Nationalcoach Rainer Adrion einen Vierkampf um die Nummer 1 ausgerufen. Die beiden etatmäßigen Torhüter Kevin Trapp (1. FC Kaiserslautern) und Oliver Baumann (SC Freiburg) sind gegen Griechenland in Halle/Saale nicht mit von der Partie.

Dafür stehen Marc-Andre ter Stegen von Borussia Mönchengladbach oder Bernd Leno (Bayer Leverkusen) am Mittwoch vor ihrem Debüt in der U 21-Auswahl. „Wir machen keinen Schnitt, sondern wollen einen erweiterten Konkurrenzkampf entwickeln und haben die Platzhirsche diesmal nicht dabei“, sagte Adrion der Nachrichtenagentur dpa.

In fünf der bisherigen sieben EM-Qualifikationsspiele stand Trapp in der Startelf, zweimal Baumann. Sowohl Leno als auch ter Stegen zählen zu den jüngeren Jahrgängen, haben aber im bisherigen Saisonverlauf auf sich aufmerksam gemacht. „Der eine Torwart spielt in der Champions League, der andere hat sehr gute Werte in der Bundesliga“, meinte Adrion. Letztlich sei es ein „Luxusproblem“. „Es hat sich in diesem Bereich vieles gut entwickelt. Da profitieren wir heute von“, sagte der Coach des Deutschen Fußball-Bundes (DFB).

Durchaus möglich, dass der Gladbacher ter Stegen die Nase vorn hat. Schon in der U 17 war Leno hinter dem Borussen-Keeper zweiter Mann. Mit nur 17 Gegentreffern in 29 Bundesligaspielen und 13 Zu-Null-Spielen hat ter Stegen eine überragende Bilanz. Doch auch der Leverkusener Schlussmann hofft auf seine Chance. „Ich möchte natürlich spielen und zeigen, was ich kann“, sagte Leno. „Wir sind zwei komplett verschiedene Torwarttypen. Marc ist der verbale und emotionale Typ, der auch gegen den Pfosten tritt. Ich bin der ruhigere“, meinte der Bayer-Profi. Trotz des Konkurrenzkampfes habe man „ein ganz normales Verhältnis“, befand Leno.

Nach sieben Siegen aus sieben Spielen ist der deutschen Mannschaft die Qualifikation für die Playoffs kaum noch zu nehmen. Selbst bei einem Unentschieden oder einer knappen Niederlage ist Platz zwei schon gesichert. Allerdings qualifizieren sich nur die vier besten Zweiten aus zehn Gruppen. Mit diesen Rechenspielen will sich Adrion gar nicht erst beschäftigen. „Wir wollen auch die restlichen drei Qualifikationsspiele gewinnen und es der A-Mannschaft gleichtun“, sagte der DFB-Trainer.

Allerdings sind die Erinnerungen an das 5:4 im Hinspiel im vergangenen November in Griechenland noch frisch. „Das ist alles aufgearbeitet, auch die vier Gegentore. Letztlich haben wir es positiv für uns gestaltet“, sagte Adrion. Nach der Partie gegen Griechenland steht am 14. August noch ein Testspiel gegen Argentinien an. Die letzten zwei Qualifikationsspiele finden im September gegen Weißrussland (7.) und in Bosnien (10.) statt.

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