Vor Quali-Pack: Rätsel um Özils Knie-Verletzung

Berlin (dpa) - Das lädierte Knie von Weltmeister Mesut Özil bereitet Joachim Löw einige Sorgen. Dennoch geht die deutsche Fußball-Nationalmannschaft mit der klaren Vorgabe „zwei Siege“ in die Vorbereitung auf die zwei wichtigen EM-Partien gegen Polen und Schottland.

Vor Quali-Pack: Rätsel um Özils Knie-Verletzung
Foto: dpa

„Unser Ziel kann nur lauten, die beiden Spiele zu gewinnen. Ich gehe davon aus, dass uns das gelingt“, erklärte Bundestrainer Löw. Sein Team weiß um den Ernst der Lage in der Qualifikation für die Europameisterschaft 2016 in Frankreich.

„Wir stehen ein bisschen unter Zugzwang. Wir wissen, dass wir möglichst sechs Punkte mitnehmen sollten“, erklärte Bayern-Torwart Manuel Neuer vor dem Treffen der DFB-Auswahl am Montag in Frankfurt. Derzeit liegt Weltmeister Deutschland in der Gruppe D der EM-Ausscheidung mit 13 Punkten hinter Polen (14 Punkte) auf Rang zwei vor Schottland (11) und Irland (9). Die ersten beiden Teams buchen sicher das Direktticket für die EM-Endrunde vom 10. Juni bis 10. Juli nächsten Jahres.

Unklar ist der Gesundheitszustand von Özil, der am Wochenende wegen einer Knieblessur für den FC Arsenal nicht gespielt hatte. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) konnte am Sonntag zunächst nichts über die Art und Schwere der Verletzung sagen. Spätestens am Montag wird sich die medizinische Abteilung des DFB mit dem Fall beschäftigen. Özil ist einer von 14 Weltmeistern, die Löw für den ersten Teil des „heißen Herbstes“ eingeladen hat. Teil zwei folgt im Oktober in Irland und gegen Georgien.

Insgesamt hat Löw 23 Akteure für die Partie am Freitag in Frankfurt gegen Polen und drei Tage später in Glasgow gegen Schottland nominiert, darunter Länderspiel-Neuling Emre Can (FC Liverpool) sowie die Rückkehrer Marc-André ter Stegen (FC Barcelona), Kevin Volland (1899 Hoffenheim) und Matthias Ginter (Borussia Dortmund). „Wir wissen, dass die Spiele keine Geschenke sind. Wir müssen wirklich was investieren, wir müssen wirklich guten Fußball spielen“, betonte Nationalspieler Thomas Müller. Die Bayern, die vier Profis für Deutschland abstellen, sind bereits in guter Form und Stimmung.

Dass nach der Vorsaison mit vielen WM-Titelnachwehen und insgesamt gleich drei Niederlagen jetzt für den Weltmeister wieder einiges auf dem Spiel steht, sieht Torjäger Müller mehr als Vorteil denn als Druck: „Solche Spiele sind mental immer einfacher anzugehen“, sagte der 25-Jährige. Polen mit den Bundesliga-Profis Przemyslaw Tyton (VfB Stuttgart), Pawel Olkowski (1. FC Köln), Jakub Blaszczykowski (Borussia Dortmund), Slawomir Peszko (1. FC Köln) und Robert Lewandowski (Bayern München) möchte an den 2:0-Überraschungssieg im Hinspiel in Warschau anknüpfen.

In den bisherigen drei Bundesligaspielen hat Müller bereits fünfmal getroffen. Dass Löw in den Länderspielen im Juni gegen die USA (1:2) und Gibraltar (7:0) auf viel beanspruchte Akteure wie Neuer, Müller, Marco Reus (Dortmund) und Toni Kroos (Real Madrid) verzichtet hatte, zahlt sich jetzt aus. Nach einem längeren Urlaub und einer kompletten Vorbereitung wirken die Nationalspieler frisch und motiviert.

Auch Routinier Lukas Podolski reist mit einem Erfolgserlebnis im Gepäck an. Mit dem türkischen Meister Galatasaray Istanbul holte der 125-malige Nationalspieler den ersten Saisonsieg in der Süper Lig. Dagegen können die noch verletzten Sami Khedira (Juventus Turin), Benedikt Höwedes (Schalke 04), Erik Durm (Borussia Dortmund) und Antonio Rüdiger (AS Rom) nicht dabei sein.

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