Niersbach: „Habe nicht vor, mich zu verändern“

Frankfurt/Main (dpa) - Die deutsche Nachrichtenagentur dpa dokumentiert die aktuellen Fragen an den neuen DFB-Präsidenten Wolfgang Niersbach.

Herr Niersbach, Sie haben eine sehr emotionale Ansprache gehalten und auch Ihren beiden Töchtern gedankt, die im Saal waren. Wie viel Emotion verträgt das Amt als DFB-Präsident?

Niersbach: „Ich bin emotional und habe mich früher schon beim Skat aufgeregt. Wir sollten uns trotz aller ernster Themen, die es gibt, eine gewisse Lockerheit bewahren.“

Am kommenden Freitag steht die erste Präsidiumssitzung an. Was steht auf der Tagesordnung?

Niersbach: „Es gibt ein paar leichte Themen und ein paar schwierige. Wir müssen jetzt Zuständigkeiten im Präsidium neu ordnen. Der Schiedsrichterbeauftragte Herbert Fandel wird seinen Halbjahresbericht vorstellen. Aber wir arbeiten noch an der Tagesordnung.“

Was sind denn die Schwerpunkte Ihrer Arbeit?

Niersbach: „Schwerpunkt ist der Fußball. Ich sehe den Fußball im Mittelpunkt. Allerdings würden wir einen riesigen Fehler machen, wenn wir nicht über die vier Eckfahnen hinausschauen würden. Auch ich werde nicht verschont bleiben von unschönen Ereignissen. Der Fußball ist ja keine Insel, Fußball ist das reale Leben.“

Ist im DFB unter einem Präsidenten Wolfgang Niersbach Platz für Lothar Matthäus?

Niersbach: „Ich kenne den Lothar, seit er 17 war. Wir sind bei allen Kontroversen immer Freunde geblieben. Wenn ich jetzt ganz bürokratisch wäre, müsste ich sagen: Wir haben momentan seriös keine Stelle frei.“

Wie stehen Sie zum Vorhaben eines vor allem von Oliver Bierhoff geforderten zentralen Leistungszentrums?

Niersbach: „Wir haben beschlossen, das auf die zweite Jahreshälfte zu vertagen. Es ist toll, dass es ein Rieseninteresse gibt. Aber wir haben auch die Frage zu beantworten: Macht es Sinn? Können wir uns optimieren in diesem Bereich? Wir haben bis heute keine belastbare Zahl. Ich halte den Gedanken für sehr, sehr reizvoll, aber man muss schauen, ob man das auch bezahlen kann.“

Was soll sich denn jetzt in Ihrem Leben ändern - und was soll gleich bleiben?

Niersbach: „Auf jeden Fall gleich bleiben soll dieses super Verständnis, was wir im DFB haben. Mein Vorteil ist auch, dass ich in der DFB-Zentrale von der Telefonistin bis zur Kleiderkammer jeden persönlich kenne. Ich habe immer gesagt, ich bin ein Teamplayer, ich habe nicht vor, mich zu verändern. Ich möchte weiter mit den gleichen Leuten Urlaub auf Fuerteventura machen und Tennis spielen.“

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