Wechsel Schalkes Plan mit Di Santo

Der Argentinier kommt für sechs Millionen Euro aus Bremen — und erleichtert Sturmkollege Huntelaar die Arbeit.

1,93 Meter groß: Franco Di Santo kam 2013 von Wigan Athletic nach Bremen, jetzt ist der dreimalige argentinische Nationalspieler Schalker.

1,93 Meter groß: Franco Di Santo kam 2013 von Wigan Athletic nach Bremen, jetzt ist der dreimalige argentinische Nationalspieler Schalker.

Foto: ValeriaWitters

Gelsenkirchen. Die Fans des FC Schalke 04 müssen sich nicht lange gedulden, wollen sie Franco Di Santo in Aktion erleben. Heute Abend soll der 26 Jahre alte Angreifer schon das Trikot der Königsblauen überstreifen: im Freundschaftsspiel gegen den FC Porto im Rahmen eines viertägigen Trainingslagers in Ostwestfalen. Dann wird der Trubel des Wochenendes weit weg sein. Der Abgang des Argentiniers hat in Bremen Wunden hinterlassen.

Werder-Manager Thomas Eichin gab zu, dass „die Mannschaft geschockt ist“. Bis zuletzt hatte Di Santo wohl den Eindruck vermittelt, eine weitere Saison in Bremen spielen zu wollen — und sogar mehrfach eine Vertragsverlängerung in Aussicht gestellt. Der Abschied sei „sehr, sehr kurzfristig. Von diesem Verhalten bin ich alles andere als begeistert“, sagte Eichin beim Fanfest vor dem 3:1-Testsieg gegen Europa-League-Sieger FC Sevilla. Keinen Vorwurf gab es an die Schalker. „Schalke hat uns frühzeitig informiert, sich sauber verhalten“, sagte Eichin. Anders also als 2004, als die Knappen sich die Bremer Meisterspieler Ailton und Mladen Krstajic geschnappt hatten.

„Wir haben den internen Konkurrenzkampf erhöht“ Schalkes Manager Horst Heldt ist voller Vorfreude. „Er ist ein sehr engagierter Stürmer, der viel unterwegs ist und auch sehr gut gegen den Ball arbeitet“, sagte der Manager dieser Zeitung. „Und er weiß vor allem, wo das Tor steht.“ 13 Treffer erzielte Di Santo in der vergangenen Saison. Dank einer Ausstiegsklausel zahlt Schalke sechs Millionen Euro Ablöse, weitere rund vier Millionen Euro Jahresgehalt waren die Voraussetzungen, um den Spieler bis Sommer 2019 zu verpflichten — und nun eine notwendig weitere Option für die Sturmspitze zu haben.

Bislang war der Respekt des Gegners zu sehr von der Form Klaas-Jan Huntelaars abhängig. Der ebenfalls für den Angriff vorgesehene Eric-Maxim Choupo-Moting konnte nach einer starken Vorrunde in der Rückserie nicht annähernd an seine Leistungen anknüpfen, wirkte überspielt und uninspiriert. „Wir haben mit der Verpflichtung auch den internen Konkurrenzkampf erhöht“, sagt Heldt.

Im von Trainer André Breitenreiter bevorzugten 4-4-2-System dürfte Di Santo künftig als hängende Spitze hinter dem Strafraumstürmer Huntelaar agieren. Für Choupo-Moting, den begnadigten Sidney Sam, Leroy Sané oder auch Leon Goretzka blieben dann vor allem die Außenbahnen das Betätigungsfeld. Um deren Besetzung dürfte es trotz des Abgangs von Jefferson Farfan nach Abu Dhabi ebenfalls intensive Positionierungskämpfe geben. Ob Julian Draxler daran noch teilnehmen wird, ist äußerst fraglich.

Juventus Turin zeigt verstärktes Interesse an einer Verpflichtung des 21 Jährigen, zwischen den Italienern und dem Spieler sollen die Verhandlungen bereits zu einer Einigung geführt haben. Nun ist es an den Klubs. Den Schalkern liegt allerdings bisher noch kein offizielles Angebot vor. Unter 30 Millionen Euro dürfte der Nationalspieler kaum zu haben sein. Noch in dieser Woche ist mit einer Entscheidung zu rechnen.

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