Vom Flitzer mit Schal und Leno, dem Elfmetertöter

Düsseldorf. Die zweite Runde des DFB-Pokals in der WZ-Retrospektive.

Vom Flitzer mit Schal und Leno, dem Elfmetertöter
Foto: dpa

Kein Rekord
Neun Fußball-Erstligisten sind nach zwei Runden im DFB-Pokal bereits ausgeschieden. Aber den Rekord feierte Deutschlands vermeintliche Eliteliga damit noch nicht: Der stammt aus der Saison 2009/10, damals standen nur acht Bundesligisten im Achtelfinale. Nicht mehr dabei sind Mainz, Stuttgart, Augsburg, Paderborn und Schalke (alle erste Runde), Hertha BSC (2:4 n.E. bei Arminia Bielefeld), Hannover 96 (0:2 beim VfR Aalen), Hamburger SV (1:3 gegen Bayern München) und Eintracht Frankfurt (1:2 gegen Borussia M’gladbach).

Der Flitzer mit dem Schal
Am Ende hatte der Flitzer mit dem Schal augenscheinlich mehr Angst vor Franck Ribéry als umgekehrt. Trotzdem war der Schalangriff auf den Franzosen des FC Bayern beim 3:1 gegen den HSV wenig spaßig. Der HSV stellte Strafantrag, der Mann wurde der Polizei übergeben und erhielt Stadionverbot. Die Norddeutschen hatten sich nach der Partie entschuldigt. Der FC Bayern verzichtet auf ein Nachspiel.

Das lange Warten
Jetzt steht die längste Pause der Pokal-Historie zwischen der zweiten Runde und dem Achtelfinale an: 156 Tage (22 Wochen und zwei Tage) liegen zwischen den Spielen am vergangenen Mittwoch und den ersten Partien der besten 16 am 3. März 2015.

Unverhoffte Liebe
Nach dem 3:0 Sieg von Borussia Dortmund beim FC St. Pauli offenbarte auf der Pressekonferenz eine Dame Jürgen Klopp wortreich ihre Zuneigung. „Wenn solche Liebesbeweise notwendig sind, dann ist die Krise, äh, dann ist die Kacke wirklich am dampfen“, witzelte Klopp, umarmte die Frau und stahl sich davon. „Unser Flieger geht gleich.“

Helden aus der ersten Reihe
Beim Kölner Sieg im Elfmeterschießen beim MSV Duisburg war Torwart Timo Horn mit zwei parierten Strafstößen der Held, in Magdeburg zog Leverkusens Keeper Bernd Leno nach — und setzte eine neue Marke: Beim 5:4-Sieg über Viertligist FC Magdeburg parierte Leno dreimal. Der U-21-Nationalspieler ist ein echter Experte: In der vergangenen Bundesliga-Saison blieb Leno fünfmal Sieger im Duell vom Punkt. Jetzt wartet als Lohn ein Heimspiel gegen Zweitligist 1. FC Kaiserslautern.

Die Auslosung
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Als Losfee Judith Rakers das Achtelfinale zog, kam dabei zur „Freude der Traditionalisten“ (ARD-Moderator Alexander Bommes) das Spiel RB Leipzig gegen den VfL Wolfsburg raus. Losassistent und DFB-Trainer Horst Hrubesch spielte mit, nannte RasenBallsport Leipzig dann auch gleich „Red Bull Leipzig“.

Schlechte Erinnerungen
Die Spieler von Drittligist Dynamo Dresden freuten sich über das Los Borussia Dortmund. Allerdings weckt diese Paarung auch Erinnerungen an zwei Skandalspiele. In der Pokal-Zweitrundenpartie vor drei Jahren war es in Dortmund zu schweren Krawallen gekommen, Dynamo wurde zunächst vom DFB-Pokal ausgeschlossen, später wurde dieses Urteil allerdings abgemildert. Und: Am 1. September 1993, der BVB gewann 4:0, sammelten die beiden die meisten Platzverweisen in die Liga-Geschichte ein. Fünf Profis mussten vorzeitig vom Platz.

Hahns Vergangenheit
Auch beim Traditionsclub Kickers Offenbach herrscht Pokal-Euphorie. Der Cup-Sieger von 1970 und einzige verbliebene Viertligist empfängt die Borussia aus Mönchengladbach, die beim 2:1-Sieg bei Eintracht Frankfurt einen beeindruckenden Auftritt abgeliefert hatte. Der Gladbacher André Hahn trifft dabei auf seinen Ex-Club, bei dem er von 2011 bis 2013 spielte. „Offenbach war mein Wunschlos. Dort herrscht eine unglaubliche Kulisse“, sagte der Mittelfeldspieler.

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