ZIS-Chef kritisiert Solidarität von Fans mit Gewalttätern

Frankfurt/Main (dpa) - Eine unheilvolle Solidarität zwischen normalen Fußball-Fans und Randalierern sieht Ingo Rautenberg, Leiter der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS), als Mitursache für Gewalt im Fußball.

„Uns bereitet dabei große Sorge, dass sich friedliche Fans mit Gewalttätern solidarisieren und diese Gruppendynamik zu einem größeren Gefahrenpotenzial führt. Von diesen Situationen berichten uns die Kollegen immer wieder“, sagte der Chef der bei der Polizei in Nordrhein-Westfalen angesiedelten Behörde in einem „Tagesspiegel“-Interview.

Die ZIS hatte in ihrem Jahresbericht über die Saison 2011/2012 eine massiven Zuwachs an Gewalttaten verzeichnet. Bundesweit 8143 Strafverfahren wurden laut der Polizei-Statistik gegen deutsche Fußball-Fans erlassen - im Schnitt 70 Prozent mehr als in den vergangenen zwölf Jahren. Zudem sind durch Fangewalt 1142 Menschen verletzt worden, die Quote stieg demnach um 120 Prozent. Die Zahlen werden seit 20 Jahren erhoben. Für Rautenberg ist ein wichtiger Grund für den Anstieg die Zusammensetzung der zweiten Liga mit Problemvereinen wie Eintracht Frankfurt und Dynamo Dresden.

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