Zwanziger: Fans bereit für Outing schwuler Fußballer

Berlin (dpa) - Der ehemalige DFB-Präsident Theo Zwanziger erwartet beim Outing schwuler Fußballprofis keine Probleme mit der Mehrheit der deutschen Fans.

„Ich glaube, ein schwuler Fußballprofi hätte heutzutage in den deutschen Stadien nichts Dramatisches zu befürchten“, zitierte die „Rhein-Zeitung“ Zwanziger vorab aus seiner Biografie „Die Zwanziger Jahre“. „Wahrscheinlich würden ihn die meisten Fans eher feiern für seinen Mut und seine Extravaganz, als ihn auszupfeifen oder zu beschimpfen“, schrieb der ehemalige Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB).

Dagegen könnte aus Sicht des 67-Jährigen die Sorge um Konflikte innerhalb des Teams das Outing eines Spielers verhindern, weil Kollegen aus anderen Kulturkreisen es an nötiger Toleranz vermissen lassen könnten. „Ich kann mir ausmalen, dass der Trainer, wenn er Wert legt auf ein konfliktfreies Mannschaftsgefüge, dann eben doch auf den schwulen Spieler verzichtet, um Ärger zu vermeiden“, erklärte Zwanziger.

Der frühere DFB-Chef nimmt an, dass es weniger homosexuelle Bundesligaspieler gibt, als von vielen angenommen wird. „Wer zur Elite gehört, kann nicht Versteck spielen, das passt nicht zusammen“, meinte Zwanziger.

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