Handball: Markus Baur - "Olympia - das war mein Plan"

Interview: Weltmeister Markus Baur wollte in Peking seine Handball-Karriere beenden. Doch es kam anders.

Lemgo. Statt morgen mit der Handball-Nationalmannschaft in Richtung Olympische Spiele nach Peking aufzubrechen, bereitet Markus Baur den TBV Lemgo auf die Bundesliga-Saison vor. Ein Gespräch über verpasste und vorhandene Chancen.

Markus Baur: Stabil. Wieso?

Baur: Das habe ich jetzt abgehakt. Ich habe hier in Lemgo genügend andere Dinge zu tun. Langeweile kommt nicht auf. Man sollte das Thema nicht mehr so hoch kochen. Die Jungs sind gut drauf und gehen auch ohne mich ihren Weg.

Baur: Nein, natürlich ist man auch mit den Gedanken bei der Nationalmannschaft. Es war ja der Plan, als ich damals von Lemgo als Spielertrainer zu Pfadi Winterthur gewechselt bin, die EM und Olympia 2008 noch im Nationalteam zu spielen. Das war mit Heiner Brand abgesprochen. Aber seit meinem Wechsel als Trainer zum TBV Lemgo habe ich gemerkt, dass es nicht leicht wird.

Baur: Sowohl als auch. Wir haben ganz lange nach einer Lösung gesucht, auch im Gespräch mit Heiner Brand. Aber ich hätte zwölf Wochen in der Vorbereitung gefehlt, da bietest du natürlich eine Riesenangriffsfläche. Und insofern haben wir dann eben eine Lösung gefunden: Ich fahre eben nicht nach Peking.

Baur: Wenn ich dabei wäre, hätte ich ja eine achtwöchige Vorbereitung gehabt. Das hätte locker gereicht.

Baur: Ich bin ja nicht dabei, habe mir die Vorbereitungsspiele aber schon im TV angeschaut. Und man merkt, dass die Jungs schon sehr fit sind. Die drei Genannten vom TBV gehörten zu den besten deutschen Spielern.

Baur: Das wird sich zeigen. Er hat die Voraussetzungen dafür, muss sich jetzt auf einem hohen Level stabilisieren. So richtig vergleichen kann man uns gar nicht. Den klassischen Mittelmann wie den Markus Baur oder den Schweden Stefan Lövgren gibt es im Handball kaum noch. Auch hier ist der athletische Handballer gesucht, der schnelle Entscheidungen trifft. Da gehört Michael Kraus dazu. Er hat aber auch die Fähigkeiten für die andere Art des Spielmachers.

Baur: Das muss er ja sagen, ich bin schließlich sein Trainer (lacht). Die Meinung bleibt ihm überlassen. Michael soll seinen eigenen Weg finden.

Baur: Als Spieler sind wir kollegial und fair miteinander umgegangen. Jetzt ist die Situation eine andere. Ich schaue mir die Spiele der Nationalmannschaft an und denke, was macht er jetzt wohl, was hätte ich gemacht. Und dann werde ich manchmal auch eines Besseren belehrt, wenn ihm wieder etwas gelingt.

Baur: Alles. Wir haben eine absolut intakte Mannschaft, die schon oft bewiesen hat, dass sie entscheidende Spiele gewinnen kann. Und genau darauf kommt es an. Das Team hat fünf Spiele, sich einzugaloppieren, und dann kommt es im Viertelfinale darauf an. Dann können sie jeden Gegner schlagen, aber auch gegen jeden verlieren.

Baur: Das denke ich schon, genauso wie mit einigen Spielern.

Baur: Vor dem Fernseher. Ich hoffe, dass auch alle Spiele unserer Mannschaft übertragen werden.

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