Brand denkt an Abschied aus dem DHB

Barcelona (dpa) - Heiner Brand kann sich einen vorzeitigen Abschied vom Deutschen Handballbund (DHB) vorstellen. Nach der Wahl des neuen Präsidiums auf dem Bundestag im September will der DHB-Sportmanager eine Entscheidung über seine Zukunft treffen.

„Ich habe beim DHB weitergemacht, weil viele Leute wollten, dass ich dem Verband erhalten bleibe. Aber man muss erst mal sehen, wie die Ämter und Kompetenzen nach dem DHB-Bundestag im September verteilt sind“, sagte der ehemalige Bundestrainer in einem Interview der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“.

Der 60 Jahre alte Weltmeister als Spieler und Trainer hatte im Juli 2011 sein jetziges Amt angetreten und besitzt noch einen Vertrag bis 2015. Diesen wolle er jedoch „nicht unter allen Umständen“ erfüllen. „Es muss alles passen“, sagte Brand und stellte klar: „Ich will jetzt nicht drohen. Mein Herz hängt am Handball. Ich möchte im Handball weiterhin etwas bewegen. Aber Personen müssen auch zu den Positionen passen.“

Bob Hanning, Manager des Bundesligisten Füchse Berlin, will Nachfolger von Horst Bredemeier als Vizepräsident Leistungssport werden. Ein Nachfolge-Kandidat für den scheidenden Präsidenten Ulrich Strombach steht noch nicht fest. Im Gespräch ist Andreas Michelmann, Vorsitzender des Handballverbandes Sachsen-Anhalt.

Heiner Brand hatte eine Kandidatur für das Präsidenten-Amt abgelehnt, nachdem Strombach es ihm angetragen hatte. „Ich habe ihm keinen Korb gegeben. Aber nachdem ich mal an einer Sitzung des erweiterten Präsidiums teilgenommen habe, kann ich mir nicht vorstellen, Präsident zu werden, weil man dabei Rechenschaft über Dinge ablegen muss, die nur wenige der Beteiligten verstehen“, sagte Brand. Er würde sich in seiner fachlichen Entscheidungsgewalt eingeschränkt fühlen.

Auch eine reine Repräsentantenrolle als DHB-Chef kommt für ihn nicht infrage. „Ich bin so selbstbewusst, zu sagen, dass ich mit meinem Bekanntheitsgrad eine Repräsentantenrolle einnehmen könnte. Es würde für den Handball vielleicht auch nicht schlecht sein, wenn ich an der Spitze stehen würde. Ich möchte aber gestalten - und nicht nur ein Grüß-Onkel sein.“

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