DHB feiert Gruppensieg - WM-Achtelfinale gegen Ägypten

Doha (dpa) - Dagur Sigurdsson summte sich bei der deutschen Nationalhymne in Stimmung, vertraute im Spiel seiner zweiten Garde und verfolgte gelassen das Torfestival seine Spieler.

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Mit dem erwartet leicht herausgespielten 36:19 (18:8)-Schützenfest gegen Außenseiter Saudi-Arabien haben die deutschen Handballer in Doha die Vorrunde bei der WM in Katar beendet. Durch den vierten Sieg im fünften Spiel stürmte die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) ungeschlagen als Erster ins Achtelfinale der WM. Dort trifft die Mannschaft auf Ägypten als Vierter der Staffel C.

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„Ich habe die Nationalhymne ein bisschen mitgesummt, um in Stimmung zu kommen“, sagte der Isländer Sigurdsson nach dem Pflichtsieg und fügte an: „Ich bin froh, dass wir ohne Verletzungen aus dem Spiel herausgekommen sind.“

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In der einseitigen Partie vor nur rund 2200 Zuschauern, darunter die Fußballer des Zweitligisten RB Leipzig, warfen Nachrücker Matthias Musche und Johannes Sellin je elf Tore. Der Magdeburger Linksaußen Musche wurde gleich bei seinem ersten WM-Einsatz zum „Man of the Match“ gewählt. „Das ist schon kleiner Traum, der wahr geworden ist“, bekannte er mit einem nicht enden wollenden Grinsen im Gesicht.

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Sigurdsson blickte indes schnell auf die bevorstehende Aufgabe am Montag gegen Ägypten. „Man muss sich von null auf den Pokalmodus einstellen. Mir gefällt das, und ich glaube der Mannschaft auch“, sagte der Isländer im Interview mit dem Fernsehsender Sky.

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Die Partie begann zum Gedenken an den am Vortag verstorbenen saudischen König Abdullah mit einer Schweigeminute. Saudi-Arabiens Mannschaft entrollte bei der Nationalhymne ein Transparent mit zwei Bildern des Monarchen und einem arabischen Schriftzug dazwischen. „Wir haben gestern kondoliert. Ich habe das Schreiben persönlich an meinen Präsidentenkollegen übergeben“, sagte DHB-Präsident Bernhard Bauer.

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Am Morgen vor der Partie hatte Sigurdsson für eine Überraschung gesorgt. Für das Spiel gegen den Sechsten der Asienmeisterschaft, der wie das deutsche Team als Nachrücker bei der WM ist, nominierte er Musche nach. Der Linksaußen ersetzte den Balinger Rückraumspieler Fabian Böhm. „Matthias Musche gibt uns die Möglichkeit, dass wir Uwe Gensheimer ein wenig entlasten können“, sagte Sigurdsson zur Begründung. Kapitän Gensheimer hatte in den vier Spielen zuvor fast die komplette Spielzeit auf dem Parkett gestanden.

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In Saudi-Arabien hatte die deutschen Mannschaft den schwächsten Gruppengegner zum Schluss der Vorrunde erwischt. Dennoch tauschte Sigurdsson fast sein komplettes Team. Bis auf Spielmacher Martin Strobel stand kein Akteur der Stammformation in der Start-Sieben. Und auch der Spielmacher zog bereits nach weniger als 15 Spielminuten wieder seine Trainingsjacke über und nahm auf der Bank Platz.

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Dennoch war die deutsche Mannschaft ihrem Kontrahenten in allen Belangen überlegen - selbst abseits des Spielgeschehens. Saudi-Arabien ist bei der WM mit einer Durchschnittsgröße von 1,80 Metern das kleinste Team, Deutschland stellt gemeinsam mit Polen die WM-Riesen. Beide Mannschaften sind im Schnitt 1,95 Meter groß.

Auch die zweiten Garde ließ dem allenfalls drittklassigen Team aus Saudi-Arabien keine Chance. „Insgesamt souverän gemacht“, lobte der Bundestrainer sein B-Team. Über 8:2 (11.) und 13:4 (23.) enteilte die DHB-Auswahl auf 16:5 (26.). Da fiel es auch nicht ins Gewicht, dass Sigurdssons Team in doppelter Unterzahl drei Gegentreffer in Serie zum 16:8 (28.) kassierte. Bis zur Pause waren es beim 18:8 wieder zehn Tore Vorsprung. Nach Wiederanpfiff setzte sich die deutsche Mannschaft auf 21:8 (34.). Anschließend geriet der Sieg nie in Gefahr.

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