Endlich Klarheit: DHB-Team bei WM gegen Saudi-Arabien

Leipzig (dpa) - Der Deutsche Handballbund (DHB) hat erleichtert auf das Ende der Ungewissheit über die Gegner bei der Männer-WM im Januar in Katar reagiert. „Wir kennen jetzt unsere Aufgaben“, sagte DHB-Präsident Bernhard Bauer.

Endlich Klarheit: DHB-Team bei WM gegen Saudi-Arabien
Foto: dpa

Zuvor hatte der Rat des Weltverbandes IHF in Herzogenaurach entschieden, dass Bahrain und die Vereinigten Arabischen Emirate durch Island und Saudi-Arabien ersetzt werden. Saudi-Arabien wurde in die deutsche Vorrundengruppe D gelost, Island spielt in der Gruppe C.

„An unserer grundsätzlichen Position hat sich nichts geändert: Wir sind froh und glücklich über jeden Gegner und jedes Spiel, das wir bei der WM bestreiten dürfen“, erklärte Bauer. Bahrain und die Vereinigten Arabischen Emirate hatten sich für das WM-Turnier vom 15. Januar bis 1. Februar in Doha qualifiziert, aber vor knapp zwei Wochen ihren Verzicht erklärt. Am Dienstag hatten beide Verbände dann bei der IHF aber um die Rücknahme ihres Startverzichts gebeten.

Das Council habe die beiden Rücktrittsschreiben als endgültig erachtet und als Konsequenz dessen habe es mit den beiden Landesverbänden keine weitere Kommunikation gegeben, teilte die IHF auf ihrer Internetseite mit. Zudem wurden beide Verbände mit einer Geldstrafe in Höhe von 100 000 Schweizer Franken (rund 83 100 Euro) belegt. Die frei gewordenen Plätze wurden an Asien und Europa vergeben.

Der Rückzug der beiden Teams stand offenbar in direktem Zusammenhang mit politischen Spannungen in der Region. Die Golfstaaten hatten ihren Konflikt vor kurzem aber beigelegt. Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und Bahrain schickten ihre Botschafter wieder zurück nach Katar. Die drei Länder hatten ihre Diplomaten im März aus Doha abgezogen.

Schon vor dem Vorfall hatte es einmalige Vorgänge in der Geschichte der Handball-WM gegeben. Weil der Kontinentalverband Ozeanien nicht die geforderten zehn Mitglieder aufwies, wurde Qualifikationssieger Australien die WM-Teilnahme verweigert - im Gegensatz zu sieben Turnieren davor. Kurzerhand hatte die IHF den nicht qualifizierten Deutschen eine Wildcard als Belohnung für WM-Platz fünf 2013 erteilt.

Island als Fünfter der EM war nun erster Nachrücker aus Europa. Beim WM-Qualifikationsturnier, der Asienmeisterschaft, hatte eigentlich Südkorea durch ein 30:25 gegen Saudi-Arabien den fünften Platz belegt. Warum aber nun stattdessen das sechstplatzierte Team den Zuschlag bekam, blieb unklar.

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