Gummersbach wird von Magdeburg deklassiert

Leipzig (dpa) - Kein Können, keine Leidenschaft, keine Punkte: Der VfL Gummersbach ist in der Handball-Bundesliga nur noch ein Schatten seiner selbst. Ausgerechnet im prestigeträchtigen Duell zweier ehemaliger Europapokalsieger gegen den SC Magdeburg gab es für den VfL eine Klatsche.

Das 24:37 (10:20) schmeichelte den Gastgebern sogar noch, denn sie spielten wie ein Absteiger. Ganz anders die HSG Wetzlar. Die Hessen kamen beim TuS N-Lübbecke zu einem 30:29 (18:13)-Sieg und festigten ihren Platz in der Spitzengruppe, punktgleich mit dem Dritten Füchse Berlin. Auch TSV Hannover-Burgdorf mischt im Kampf um die internationalen Startplätze weiter kräftig mit und bezwang EHF-Pokalsieger Frisch Auf Göppingen in dessen Halle mit 31:28 (17:13).

„Bei uns stand in vielen Phasen gar keine Abwehr auf dem Feld. Das Erschreckende ist, dass wir nicht in der Lage sind, uns in entscheidenden Phasen zusammenzureißen und unsere Leistung zu bringen“, wetterte ein über alle Maßen enttäuschter Gummersbacher Trainer Emir Kurtagic. Magdeburg musste noch nicht einmal einen überragenden Auftritt abliefern, um den höchsten Saisonsieg perfekt zu machen. Es reichte, auf die Fehler der Gastgeber zu warten und diese dann einigermaßen konsequent zu nutzen.

Kurtagic drohte seiner Mannschaft mit dem Abstiegsgespenst. „Wenn wir nicht dagegen halten können, dann können wir nicht in der Bundesliga bestehen“, schimpfte der Coach. Die Fans sahen es ähnlich. Immerhin war die altehrwürdige Eugen-Haas-Halle seit langem wieder einmal ausverkauft, doch schon Mitte der zweiten Halbzeit leerten sich die Ränge.

In Lübbecke machte Wetzlar frühzeitig Nägel mit Köpfen. Nach 17 Minuten führten die selbstbewusst auftrumpfenden Gäste bereits 14:7. Von diesem Rückstand erholte sich Lübbecke nicht, obwohl man im zweiten Abschnitt aggressiver und willensstärker zu Werke ging. Die neue Klasse der HSG zeigte sich im eiskalten Nutzen der Konterchancen, womit man das Aufbäumen der Gastgeber im Keim erstickte und den Sieg schließlich sicherte.

Einen Rückschlag nach vier Pflichtspielsiegen in Serie gab es für Göppingen. Hannover hinterließ vom Anpfiff weg den besseren Eindruck. Erst nach acht Minuten gelang den Schwaben der erste Treffer. Als beim 24:24 in der 54. Minute Nationaltorhüter Martin Ziemer die Rote Karte wegen eines Fouls weit vor seinem Tor sah, schien Göppingen auf der Siegerstraße zu sein. Doch die cleverer wirkenden Gäste überspielten auch dieses Handicap und siegten nicht unverdient.

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