Löwen zahnlos - Bitter rettet Meister Hamburg

Leipzig (dpa) - Geld gleich Erfolg? Bei den Rhein-Neckar Löwen geht diese Gleichung nicht auf. Obwohl der dänische Investor Jesper Nielsen in den vergangenen Jahren unzählige Euro-Millionen in den Club pumpte, blieb der anvisierte Aufstieg zu einem der besten Handball-Clubs der Welt ein Wunschtraum.

Die Badener mussten mit der 34:37-Bundesliga-Pleite bei der SG Flensburg-Handewitt den nächsten Rückschlag im Kampf um die direkte Champions-League-Qualifikation hinnehmen. Nur drei Tage nach dem bitteren Pokal-Aus gegen Meister HSV Hamburg schlichen die Löwen erneut enttäuscht vom Parkett. „Wir haben gegen Hamburg und in Flensburg zwei sehr gute Spiele gemacht, aber unterm Strich stehen wir mit leeren Händen da“, sagte Spielmacher Andy Schmid.

Mäzen Nielsen ist derweil ernüchtert von der Entwicklung seines einstigen Traum-Projektes, gesteht sogar sein Scheitern ein. „Wir müssten mittlerweile schon viel weiter sein. Insbesondere, wenn man das viele Geld sieht, das wir eingesetzt haben“, sagte der Löwen-Aufsichtsratschef der „Rhein-Neckar-Zeitung“. „Es fällt mir schwer es zuzugeben, aber es ist das erste Mal in meinem Leben, dass ich ein Ziel nicht erreicht habe.“ Titel sind bei den Löwen bisher Fehlanzeige.

Trotz der ausbleibenden großen Erfolge bereut Nielsen sein Engagement nicht, es habe für ihn und sein Schmuck-Unternehmen „Sinn gemacht“. Mittlerweile hat Nielsen seine Anteile an der Firma verkauft. Während das Unternehmen demnächst als Sponsor aussteigen will, unterstützt Nielsen den Verein noch aus seiner Privatschatulle. Der Däne ist noch bis 2015 vertraglich an die Löwen gebunden.

In Dänemark engagiert sich Nielsen derweil bei AG Kopenhagen, mit dem er auf lange Sicht die Champions League gewinnen will. In die dänische Hauptstadt holte er auch die früheren Löwen-Profis Valur Sigurdsson und Olafur Stefansson, Robert Gunnarsson soll folgen.

Jubeln konnte dagegen Hamburg - dank Torhüter Johannes Bitter. Der 2,05 Meter-Hüne sicherte mit einem parierten Siebenmeter gegen Adnan Harmandic den Hanseaten den 25:24-Erfolg bei der HSG Wetzlar. Es war die letzte Aktion des Spiels. „Wir müssen Jogi heute ein großes Bier dafür ausgeben, dass er uns gerettet hat“, meinte Rückraumspieler Marcin Lijewski.

Platz zwei in der Bundesliga verteidigten die Füchse Berlin durch ein 28:20 gegen HBW Balingen-Weilstetten. Der SC Magdeburg siegte im Prestigeduell gegen den TBV Lemgo mit 35:29 und rückte bis auf einen Punkt an die fünftplatzierten Löwen heran. Seinen Platz im Mittelfeld festigte Frisch Auf Göppingen mit dem 36:29 gegen MT Melsungen. Am Tabellenende feierte der Bergische HC einen wichtigen 33:32-Erfolg beim TV Hüttenberg. Der VfL Gummersbach und der TSV Hannover-Burgdorf trennten sich 33:33.

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