Pieczkowski, Ernst & Co.: Neue Generation überzeugt

Mannheim (dpa) - Noch ein Sprint mit dem Ball, noch ein Wurf ins Tor: Niklas Pieczkowski krönte in Trier sein starkes Debüt in der Handball-Nationalmannschaft mit dem Treffer zum 30:18-Endstand im Testspiel gegen die Schweiz.

Pieczkowski, Ernst & Co.: Neue Generation überzeugt
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Und der 25-jährige Spielmacher vom TuS N-Lübbecke stand symptomatisch für die neue Generation: Pieczkowski, Simon Ernst, der WM-erfahrene Erik Schmidt und Co. mischen als „Junge Wilde“ den deutschen Handball auf. „Die neuen Spieler haben sich alle gut eingefügt“, lobte Bundestrainer Dagur Sigurdsson seine aufstrebenden Kräfte.

„Ich hoffe, dass ich mich für weitere Aufgaben empfohlen habe“, sagte Pieczkowski. Der Mann mit dem spitzbübischen Lächeln teilte sich in Abwesenheit der angeschlagenen Stammkraft Martin Strobel die Spielmacherposition mit dem 21-jährigen Simon Ernst vom VfL Gummersbach. Die baumlangen Schmidt am Kreis und Finn Lemke im Rückraum sowie Außen Matthias Musche sind erst 22 Jahre alt. Wie Ernst können auch die beiden Berliner Rückraumspieler Paul Drux (20) und Fabian Wiede (21) im Sommer noch bei der Junioren-WM in Brasilien um Gold kämpfen.

Sigurdsson vertraut den Talenten. Die schon bei der WM in Katar im Januar begonnene konsequente Verjüngung der Nationalmannschaft lässt sich an Zahlen festmachen. Gegen die Schweiz standen gerade noch zwei Akteure mit mehr als 100 Länderspielen im Kader - Torwart Silvio Heinevetter (30 Jahre/128) und Kapitän Uwe Gensheimer (28/108). 19 der 30 deutschen Treffer wurden von Spielern erzielt, die entweder jünger als 23 Jahre alt sind oder weniger als zehn Länderspiele haben.

Der Isländer Sigurdsson, der bereits bei seinem Noch-Verein Füchse Berlin zahlreiche Talente in die Bundesliga-Mannschaft einbaute, sieht das ganz pragmatisch. „Wenn sich ein Spieler wöchentlich in der stärksten Liga der Welt beweist, hat er genug Erfahrung und Klasse, um auch im Nationalteam aufzulaufen, unabhängig vom Alter“, urteilte der einstige Spielmacher.

Gerade einmal elf Spieler, die sich in Doha als WM-Siebte das Ticket für die Olympia-Qualifikationsturniere sicherten, waren am Sonntag im Kader. Zwei könnten für die beiden EM-Qualifikationsspiele gegen Spanien in Mannheim und in Leon dazukommen: Torwart Carsten Lichtlein, der einzig verbliebene Weltmeister von 2007, sowie Strobel.

Einer, der nicht nur wegen seiner Größe von 2,10 Meter auf sich aufmerksam machte, ist Finn Lemke. Der 22-Jährige vom TBV Lemgo hatte die WM in Katar wegen eines Mittelhandbruchs verpasst und feierte in Trier sein Comeback. „Finn kann uns allein schon wegen seiner Größe im Angriff helfen, er ist eine wichtige Alternative“, sagte Sigurdsson. „Ich bin froh, dass ich wieder nominiert wurde - und ich hatte keine Probleme, mich wieder in die neue Mannschaft zu integrieren“, meinte der Hüne, der gegen die Schweiz zweimal traf.

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