Homuth nach Führung WM-Zehnter - Frauen-Duo Zwölfter

Barcelona (dpa) - Von Bundestrainer Lutz Buschkow gab es einen tröstenden Klaps, von Freundin Tina Punzel einen Kuss. Als WM-Debütant durfte Kunstspringer Oliver Homuth lange auf eine dicke Überraschung hoffen.

Zur Halbzeit führte der 21-Jährige gar die Konkurrenz vom Ein-Meter-Brett an, ehe am Ende Erfahrung und bessere Nerven fehlten. „Es ist so ein großer Ärger, dass ich ihn direkt runtergeschluckt habe. Mich kotzt es in Anführungsstrichen an, dass ich damit mein Finale so versaut habe. Aber ich kann es nicht mehr ändern und muss ja jetzt nicht schlechte Laune verbreiten“, haderte der EM-Dritte einen Tag nach dem Goldcoup von Patrick Hausding/Sascha Klein vom Turm.

Trotz allen Lobes haderte der Bundestrainer nach dem Wettkampf vom Ein-Meter-Brett ein wenig. „Hast du Schiss vor 'ner Medaille gehabt?“, fragte Buschkow seinen Springer, der lange auf Podestkurs gelegen hatte, und wandte sich dann an die Presse. „Solche Fehler passieren. Er hat mit ein paar anderen Sprüngen auf sich aufmerksam gemacht. Wer nach drei Durchgängen als Erster auf der Tabelle steht, zeigt, welches Potenzial er hat.“

Der Sieg im nicht-olympischen Wettbewerb ging an den chinesischen Titelverteidiger Li Shixin vor Europameister Illja Kwascha aus der Ukraine. Dritter wurde der Mexikaner Alejandro Chavez. Als zweiter deutscher Starter im Finale belegte der EM-Zweite Martin Wolfram Platz acht. Im Synchron-Wettbewerb der Damen vom Turm belegten die EM-Dritten Maria Kurjo/Julia Stolle beim Sieg von Chen Ruolin/Liu Huixia (China) den zwölften Rang.

Der Auftritt der Kunstspringer unterstrich aber auch am Montag , dass die Form bei den Wasserspringern stimmt. Dazu pushte die Goldmedaille von Hausding/Klein am Vorabend. „Das hat euphorisiert“, gestand Homuth. „Es ist schon toll, wenn man einen Goldmedaillengewinner im Zimmer hat“, ergänzte der etatmäßige Turmspringer Wolfram. „Da möchte man auch einmal hinkommen.“

Wolfram hatte vor Aufregung vor dem Wettkampf schlecht geschlafen, Zimmerkumpel Sascha Klein wegen der Gedanken an den WM-Titel wenig. Und auch am Montag konnte er den Triumph schwer fassen. „Der erste Gedanke war, ist das jetzt passiert oder doch nicht?“, schilderte Klein am Montag. Aber der Blick auf die Goldmedaille neben ihm räumte die aufkeimenden Zweifel aus. „Gestern war ein unvergesslicher und historischer Tag für mich“, gestand auch der überglückliche Hausding. Er und Klein lassen den DSV bei den Titelkämpfen auf weitere Erfolge hoffen.

„Wir haben noch ein bisschen was vor uns und wollen jetzt nicht anfangen, Urlaub zu machen“, betonte Hausding. Mit Stephan Feck ist er im Synchron-Springen vom Drei-Meter-Brett für einen Platz zwischen drei und sechs gut. In die Top 8 einziehen möchte am Dienstag Tina Punzel vom Ein-Meter-Brett.

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