Horst Heldt will jetzt Büskens oder Fink

Nach dem Sieg gegen Freiburg wird Manager Heldt Trainer mit laufendem Vertrag ansprechen.

Gelsenkirchen. Horst Heldt wirkte so gelöst, wie seit einiger Zeit nicht mehr. Der Manager des FC Schalke 04 plauderte hier, lachte dort und genoss diesen späten Samstagnachmittag in der Arena sichtlich. Seine Erleichterung über das lange zähe und am Ende doch deutliche 4:2 über den SC Freiburg war enorm, weil die Last über den Rücktritt von Trainer Ralf Rangnick zwei Tage zuvor aufgrund eines Erschöpfungssyndroms schwer auf Heldts Schultern lastete.

„Wir sollten möglichst schnell zur Realität zurückkehren. Da darf dann auch gelacht werden“, sagte Heldt. Zum Lachen war zunächst aber den Wenigsten in der Schalker Arena zumute. Etliche unter den 61 000 Zuschauern wünschten dem Ex-Trainer via Plakat gute Besserung. Diese eher nachdenkliche Stimmung wirkte sich auch auf die Spieler aus, die lange brauchten, um den frühen Rückstand durch Pappis Demba Cissé erst durch Jefferson Farfan auszugleichen und in der zweiten Hälfte durch Treffer von Klaas-Jan Huntelaar, Lewis Holtby und des besten Schalkers, Raúl, auszubauen. Freiburgs Erik Jendrisek erzielte nur noch den Endstand.

„Es ist natürlich eine ganz besondere Situation. Wir haben uns gut zurückgekämpft und haben das für Ralf Rangnick, gemacht“, sagte Torhüter Ralf Fährmann. Den zweiten, weitaus größeren Schritt, hat vor allem Horst Heldt noch vor sich. „Wir sind in Not geraten. Und in der Not gilt es, das Beste für Schalke zu tun“, sagte der Manager etwas pathetisch. Und so sei es für ihn durchaus vorstellbar, „einen Trainer anzusprechen, der derzeit in einem Arbeitsverhältnis steht“.

Und so bleiben Mike Büskens, derzeit bei Zweitligist Greuther Fürth unter Vertrag, aber auch der Ex-Münchner Thorsten Fink, Trainer des FC Basel, Kandidaten. „Voraussetzung ist, er muss deutsch sprechen. Und er muss unsere Philosophie, mit jungen Spielern zu arbeiten, fortsetzen“, sagte Heldt.

Sollte bis Dienstag kein Vertragsverhältnis zustande gekommen sein, wird Seppo Eichkorn beim Europa-League-Spiel gegen Maccabi Haifa zwei Tage später auf der Bank sitzen. Der bisherige Co-Trainer will aber zurück in die zweite Reihe. „Ich habe keine anderen Ambitionen“, sagte Eichkorn. Nach den turbulenten Wochen vor Saisonbeginn, in denen Horst Heldt rund 20 Spielertransfers bewerkstelligen musste, ist er in einer schwierigen Situation nun wieder gefragt. Dass Heldts Wohnung in Düsseldorf-Oberkassel am Donnerstag auch noch von Einbrechern aufgesucht wurde, ist nur eine weitere Episode einer unruhigen Zeit für den jungen Manager in Schalke.

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