Interview der Woche: Sabrina Mockenhaupt - Mit Vollgas ins Olympia-Jahr

Die Langstreckenläuferin Sabrina Mockenhaupt will nach Peking und am Freitag beim Meeting in Düsseldorf glänzen.

<span style="font-weight: bold;">Düsseldorf. Sie ist jung, attraktiv und überaus schnell: Sabrina Mockenhaupt ist derzeit Deutschlands beste Mittel- und Langstrecken-Läuferin. Ob über 3000 Meter, die Marathon-Distanz oder im Crosslauf - "Mocki" ist auf jeder Strecke zu finden. Meistens erfolgreich, im vergangenen Jahr sicherte sich die mit 1,56 Metern Körpergröße zierliche Läuferin vier nationale Titel. Für das Olympiajahr hat sich Sabrina Mockenhaupt viel vorgenommen. Am Freitag startet die 27-Jährige beim 3. Internationalen Sportfest in der Düsseldorfer Arena-Sporthalle. Wir sprachen mit Sabrina Mockenhaupt über ihre Ziele, die Olympischen Spiele 2008 in Peking, ihren Trainer Paul-Heinz Wellmann, das Thema Doping und den "Zickenzoff".

WZ: Frau Mockenhaupt, was können wir sportlich in diesem Jahr von Ihnen erwarten?

Sabrina Mockenhaupt: Ich werde noch einige Rennen in der Halle machen, die Weltmeisterschaft im März in Valencia ist aber kein Thema. Das Pensum wäre zu groß, weil die Olympischen Spiele in Peking für mich vorrangig sind. Dort will ich über 10000Meter starten. Das ist jetzt meine bevorzugte Distanz.

WZ: Obwohl Sie die Olympia-Norm im Marathon geschafft haben? Über 10000 Meter ist die nationale Konkurrenz mit Luminitia Zaituc und Sonja Oberem doch größer.

Mockenhaupt: Das mag sein, deshalb ist auch der Anreiz für mich größer. Ich weiß, dass ich schnell sein kann, auch wenn es vergangene Woche in Stuttgart nicht besonders gut lief. Bis Peking bleibt aber noch viel Zeit.

WZ: Wie hoch ist momentan Ihr Trainingsaufwand?

Mockenhaupt: Zwischen 150 und 160 Kilometern die Woche. Einmal pro Woche mache ich Pause. Die muss sein. Sonst ist der Akku zum falschen Zeitpunkt leer. Das will ich vermeiden.

WZ: Sie haben in Paul-Heinz Wellmann einen neuen Trainer. Was versprechen Sie sich von ihm?

Mockenhaupt: Er sagt mir, wo es langgeht. Er ist ein guter Taktiker, und mir gefällt es in seiner Trainingsgruppe. Wir trainieren momentan die Unter-Distanzen, damit ich mehr Tempo-Härte bekomme.

WZ: Wie sieht es während Ihres Trainings mit Doping-Kontrollen aus?

Mockenhaupt: Die werden unerwartet und regelmäßig durchgeführt. Sie müssen natürlich sein, damit der Sport sauberer wird. Für mich selbst ist Doping kein Thema, die Kontrollen stören mich nur, wenn ich gerade ein Mittagsschläfchen mache. Ich habe aber die größte Angst, dass mir irgendein Mittel in die Wasserflasche gefüllt wird. Darauf passe ich besonders auf. Schließlich ist die Leichtathletik mein Kapital.

WZ: Können Sie denn davon leben?

Mockenhaupt. Ja. Ich habe Sponsoren, und als Zeitsoldatin bei der Sportfördergruppe habe ich noch eine finanzielle Sicherheit, da ich nicht im A-Kader stehe. Wenn ich gesund bleibe, will ich noch etwa acht Jahre laufen. Danach kann ich in meinen Beruf als Industrie-Kauffrau zurückkehren, vielleicht auch in den Marketing-Bereich.

WZ: Was sagt Ihnen "Zickenzoff" mit "Mocki" und "Miki"?

Mockenhaupt: Das war die Geschichte mit Irina Mikitenko bei der WM 2006 in Göteborg. Über 10000 Meter habe ich keine Führungsarbeit geleistet und bin sogar mal zurückgefallen. Irina war sauer, weil ich am Ende noch an ihr vorbeigelaufen bin. Das war keine böse Absicht. Inzwischen ist alles ausgeräumt. Ich kann nur sagen, dass Irina zu meinen Vorbildern gehört.

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