Katja Seizinger: Stahlbranche statt Skipiste

Das Leben danach: Was aus dem Skistar Katja Seizinger geworden ist.

Katja Seizinger bei den Olympische Winterspiele 1998 in Nagano mit den Gold-Medaillen in der Kombination der Damen.

Katja Seizinger bei den Olympische Winterspiele 1998 in Nagano mit den Gold-Medaillen in der Kombination der Damen.

Foto: UweSpeck

Düsseldorf. Markus Wasmeier ist noch als TV-Experte präsent, auch Hilde Gerg erklärte uns noch Jahre nach ihrer Karriere die Ski-Welt. Und Katja Seizinger (41)? Dreimal Olympia-Gold, einmal Weltmeisterin, 36 Weltcup-Siege, 1994, 1996 und 1998 deutsche Sportlerin des Jahres, so oft stand sie ganz oben — und dann war sie plötzlich von der Bildfläche verschwunden.

Wegen einer schweren Knieverletzung beendete Seizinger im April 1999 ihre Karriere. Hoch dekoriert, aber doch immer etwas zurückhaltend — und dem Blitzlichtgewitter stets abgeneigt. Heute hat sich Katja Seizinger vom Skisport komplett losgesagt. Die Frau, die vom Ruhrgebiet in Datteln auszog, die Ski-Welt auf den Kopf zu stellen, lebt am Rande des Odenwaldes in Eberbach bei Heidelberg.

Mit Gatte Kai-Uwe (49) und den Kindern Finn (7) und Yiva (5) hat sie sich eingerichtet, fernab der Pisten ein ganz neues Betätigungsfeld gefunden. Eines, das sie schon mit dem Fernstudium in BWL während der Karriere vorbereitet hat. Sie ist eingestiegen in das Familien-Unternehmen in der Stahlbranche. Die klare Vorstellung von der Zukunft habe ihr den Absprung erleichtert, sagte sie mal.

Vater Hans, ein Düsseldorfer, leitet das Unternehmen, auf die Kinder Katja und deren Bruder ist es überschrieben. Rund 3000 Mitarbeiter arbeiten für Südwest-Stahl. Seizinger ist voll eingebunden, und will das noch ausbauen, wenn „die Kinder größer sind“. Die große Ski-Welt wird sie in Sotschi daheim am Fernseher verfolgen. Mittendrin will sie nicht mehr sein. „Der Tagesablauf wird nicht dadurch bestimmt, wann mittags Skifahren im Fernsehen kommt“, sagte sie der „Bild“.

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